FIRE – Ein hilfreiches Akronym für die Ideengenerierung

archer
Phil McKinney hat in seinem Blog das Akronym FIRE zur Beschreibung der vier ersten Schritte im Innovationsprozess vorgestellt. Diese Schritte nennt er

  1. Focus
  2. Ideation
  3. Rank
  4. Execute

Im ersten Schritt – Focus – wird die Aufgabenstellung definiert. Wofür genau werden Ideen gesucht? Welche Randbedingungen müssen sie erfüllen? Welchem Ziel sollen sie dienen? Werden inkrementelle, radikale oder disruptive Ideen benötigt? Die Bedeutung dieser Phase wird oft unterschätzt; allzu häufig werden einfach „irgendwelche“ Ideen gesucht. Je präziser die Aufgabenstellung, desto ergiebiger ist die Ideenproduktion.

In der zweiten Phase – Ideation – werden die (Roh-) Ideen produziert. Am besten natürlich mit Hilfe von maßgeschneiderten Ideenproduktionstechniken (was aber einen genauen Focus voraussetzt.)

Im dritten Schritt – Rank – werden die Rohideen an Hand diverser Kriterien bewertet, um die potentialreichsten unter ihnen zu identifizieren.

Schließlich geht es im vierten Schritt – Execute – darum, konkrete Maßnahmen zu benennen, damit die besten Ideen vorangetrieben werden können.

An einer Stelle schlagen wir eine Verbesserung des FIRE-Prinzips vor: Im dritten Schritt müssen die besten Rohideen zuerst ausgebaut und verfeinert werden, denn Rohideen sind ohne zusätzliche Erklärungen, Informationen und Kommentare selten gut bewertbar. Aus diesem Grund nennen wir den dritten Schritt lieber

  1. Refine and Rank

FIRE ist ein hilfreiches Denkmodell und zugleich eine hübsche Metapher für die Ideen- und Innovationsberatung. Die vier Schritte bilden zusammen die erste Innovationsphase – die so genannte Fuzzy Front End of Innovation. Je besser die Werkzeuge, die in jedem der vier Schritte eingesetzt werden, desto weniger fuzzy muss der ganze Prozess sein.

Fight for Kisses

Der Rasiererhersteller Wilkinson Sword hat einen ideenreichen Werbespot für seinen neuen Rasierapparat Quattro Titanium produzieren lassen.

Das Drehbuch zum Spot finde ich hervorragend gemacht; es enthält viele Filmzitate und Witze und ist perfekt inszeniert. Es verwendet einige Analogien und Provokationen – beides wichtige Prinzipien der Ideenfindung. Die Prämisse für die Handlung bildet beispielsweise die Provokation: PO Väter und Söhne sind Feinde.

Werbung würde mir jedenfalls deutlich mehr Spaß machen, wenn alle Spots so ideenreich wären wie dieser.

IBM ideeisiert

IBM hat zur Zeit einen Werbespot, der ein weit verbreitetes Problem mit Innovationen gut auf den Punkt bringt: „Viel reden, aber wenig machen“. Im Spot wird auch dargestellt, dass die Produktion von Ideen für manche (noch) ein Gebiet des „Trial and error“ ist.

(Videoquelle: myvideo.de)

Ein Web-Tool für die Semantische Intuition

tdb semantische intuition

Auf der Website von Directors Bureau findet man ein nettes kleines Tool zur Generierung von Anregungen. Mit jedem Mausklick erhält man drei Wörter, die jeweils aus einer kurzen Liste zufällig zusammengestellt werden. Was fällt einem alles ein, wenn man

  • changeable virtual appliance
  • fresh chocolate website
  • erotic morphing exercise-machine

liest?
Dies ist eine Implementierung einer alten Kreativitätstechnik, die Semantische Intuition heißt. Die Semantische Intution kann eine gute Quelle für neue Ideen werden. Wir setzen sie in unseren Ideenworkshops oft ein, da sie einen hohen Spaßfaktor hat, und eine gute Abwechslung bieten kann. Um eine ergiebige Quelle relevanter Ideen zu sein, muss sie allerdings sorgfältig vorbereitet werden, denn die Qualität der entstehenden Rohideen hängt sehr von der Realisierung ab.

(Bildquelle: Directors Bureau)

[Update: Das Tool ist jetzt eine iOS-App.]