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Die Website www.informationisbeautiful.net ist der Informationsvisualisierung – also der Darstellung von Informationen durch Graphiken gewidmet. Diese ungewöhnliche Website enthält viele interessante und manchmal auch beeindruckend schöne Repräsentationen von den verschiedensten Fakten, Statistiken und anderen Informationen.

Vor wenigen Tagen hat der Designer David McCandless eine Graphik veröffentlicht, die verschiedene Reaktionen auf Ideen in einem zweidimensionalen System platziert. Die Koordinatenachsen sind der (vermutete) Nutzen der Idee und deren konzeptionelle Struktur.

So platziert McCandless beispielsweise die Reaktion „interessant“ bei einem geringen Nutzen und einer wenig ausgeprägten konzeptuellen Struktur. Eine „dumme“ Idee hat kaum einen Nutzen und ist nur lose strukturiert. „Großartige“, „brilliante“ und „geniale“ Ideen haben sowohl einen hohen Nutzen als auch eine gute Struktur, während „schreckliche“ Ideen weder Nutzen noch Struktur besitzen.

Ich finde diesen Ansatz interessant, denn er wirft die Frage auf, was die Menschen eigentlich meinen, wenn sie auf Ideen spontan reagieren. Möglicherweise verrät ihre Wortwahl mehr, als man glaubt. Gibt es einen Unterschied zwischen einer „schlechten“ Idee und einer „dummen“ Idee? Und was ist besser, eine „clevere“ Idee oder eine „coole“ Idee?

Mich würde interessieren, was passiert, wenn man auf der senkrechten Achse die Herausforderung einer Idee auftragen würde. Diese Achse würde reichen von „bequem“, bei Ideen, die ins Weltbild des Kommentators passen ohne anzuecken, bis „extrem herausfordernd“ für radikale Ideen, die das Weltbild in Frage stellen. In diesem neuen Koordinatensystem würde beispielsweise die Reaktion „gut“ bedeuten, dass eine Idee ins Denksystem passt und einen erkennbaren  Nutzen verspricht. „Genial“ wäre eine Idee, die einen sehr hohen Nutzen hat und überraschend ist, weil sie ein etabliertes Paradigma verletzt. Eine „schlechte“ Idee passt ins Denksystem des Sprechers, verspricht aber keinen Nutzen, während eine „verrückte“ Idee weder einen Nutzen verspricht noch passt die in sein Weltbild.

Wir werden ein wenig experimentieren und über unsere Erkenntnisse berichten…

(Bildquelle: David McCandless www.informationisbeautiful.net)