Das Top 100-Projekt der Compamedia GmbH hat gerade die Ergebnisse der neuen Studie über das Innovationsmanagement im deutschen Mittelstand veröffentlicht. Von den 600 befragten Unternehmen gaben 74 Prozent an, regelmäßig neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, und für 70 Prozent der befragten Mittelständler leisten Innovationen einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmensgewinn. Die Top 100 Unternehmen erwirtschaften zwei Drittel ihres Umsatzes und Gewinnes mit Innovationen oder innovativen Verbesserungen der letzten drei Jahre; bei den zehn besten Unternehmen liegen diese Anteile sogar bei über 95 %. Diese Zahlen bestätigen, welche zentrale Rolle die Innovation bei führenden Unternehmen spielt.
Die Befragung ergab, dass 77 Prozent dieser Unternehmen keinen systematisierten Innovationsprozess verwenden. Dieses Ergebnis finde ich beunruhigend, denn es bedeutet für mich, dass die Innovationen immer noch oft durch den Zufall entstehen, und dass Innovation kein Bestandteil der strategischen Unternehmensplanung ist.
Ferner liest man, dass die wichtigen Neuerungen meistens auf Anwender zurückzuführen sind. Dieser Befund hat für mich sowohl eine positive als auch eine negative Interpretation. Einerseits wird dadurch die Bedeutung der Open Innovation – der Integration des Unternehmensumfeldes in die eigenen Innovationsaktivitäten – hervorgehoben. Andererseits ist bekannt, dass Kunden zwar Ideen für inkrementelle Innovationen liefern können, aber selten Anlass für die ebensowichtigen radikalen und disruptiven Innovationen sind. Letzteres zu erreichen setzt eine sorgfältige Analyse des Unternehmens-Ökosystems oder Interaktion mit Lead-Usern voraus.
Das Top 100-Projekt ist für mich eine Bereicherung der Innovationsszene in Deutschland, und ich gratuliere den Preisträgern des Jahres 2007!
(Quelle: www.top100.de)