Open Innovation – Offen für Neues

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Die aktuelle Ausgabe (11/2007) von Technology Review enthält einen Artikel über Open Innovation. Unter der Überschrift „Offen für Neues“ werden unterschiedliche Arten der Open Innovation wie Toolkits, Forschungs- und Entwicklungsallianzen, Mass Customization, Lead User, Kundenideen und Crowdsourcing präsentiert (obwohl Letzteres nicht beim Namen genannt wird).

Der Artikel gibt einen kurzen Überblick über diverse aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet des Open Innovation und eignet sich als schnelle Einführung für Interessierte, die das Thema noch nicht kennen. Einige der bekanntesten Vorbilder illustrieren die verschiedenen Arten von Open Innovation: der T-Shirt-Bedrucker Threadless als Beispiel für Mass Customization, die Innovation Jams von IBM als Beispiel für Crowdsourcing oder miadidas als Beispiel für Innovation Toolkits.

Ich hätte als Literaturempfehlung jedoch nicht das Buch „Open Innovation“ von Henry Chesbrough angegeben, da dieses sich ausschließlich mit dem Forschungsaspekt der Open Innovation beschäftigt und die meisten der im Artikel behandelten Themen nicht erwähnt. Eher würde ich „Interaktive Wertschöpfung“ von Ralf Reichwald und Frank Piller empfehlen, dessen Inhalte viel besser mit denen des Artikels übereinstimmt. Darüber hinaus enthält das Buch viele wichtige und nützliche Informationen für die Praxis.

(Quelle: http://www.heise.de/tr/)

Innovation im deutschen Mittelstand

Top 100 - Logo

Das Top 100-Projekt der Compamedia GmbH hat gerade die Ergebnisse der neuen Studie über das Innovationsmanagement im deutschen Mittelstand veröffentlicht. Von den 600 befragten Unternehmen gaben 74 Prozent an, regelmäßig neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, und für 70 Prozent der befragten Mittelständler leisten Innovationen einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmensgewinn. Die Top 100 Unternehmen erwirtschaften zwei Drittel ihres Umsatzes und Gewinnes mit Innovationen oder innovativen Verbesserungen der letzten drei Jahre; bei den zehn besten Unternehmen liegen diese Anteile sogar bei über 95 %. Diese Zahlen bestätigen, welche zentrale Rolle die Innovation bei führenden Unternehmen spielt.

Die Befragung ergab, dass 77 Prozent dieser Unternehmen keinen systematisierten Innovationsprozess verwenden. Dieses Ergebnis finde ich beunruhigend, denn es bedeutet für mich, dass die Innovationen immer noch oft durch den Zufall entstehen, und dass Innovation kein Bestandteil der strategischen Unternehmensplanung ist.

Ferner liest man, dass die wichtigen Neuerungen meistens auf Anwender zurückzuführen sind. Dieser Befund hat für mich sowohl eine positive als auch eine negative Interpretation. Einerseits wird dadurch die Bedeutung der Open Innovation – der Integration des Unternehmensumfeldes in die eigenen Innovationsaktivitäten – hervorgehoben. Andererseits ist bekannt, dass Kunden zwar Ideen für inkrementelle Innovationen liefern können, aber selten Anlass für die ebensowichtigen radikalen und disruptiven Innovationen sind. Letzteres zu erreichen setzt eine sorgfältige Analyse des Unternehmens-Ökosystems oder Interaktion mit Lead-Usern voraus.

Das Top 100-Projekt ist für mich eine Bereicherung der Innovationsszene in Deutschland, und ich gratuliere den Preisträgern des Jahres 2007!

(Quelle: www.top100.de)

Fehleinschätzungen von Innovationen

Gottlieb Daimler

Ein Favorit aus meiner Sammlung von falschen Einschätzungen von Innovationen stammt von Gottlieb Daimler aus dem Jahr 1901:

Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird 5000 nicht überschreiten – allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.

1901 waren Automobile Luxusgüter. Kurze Zeit später hat Henry Ford die Fließbandproduktion eingeführt. Durch diese Prozessinnovation wurde das Auto für einen großen Teil der Bevölkerung erschwinglich, und die Eigentümer wurden größtenteils zu Selbstfahrern.

Heutzutage werden mit Hilfe der Szenariotechnik und anderen Werkzeugen des strategischen Innovationsmanagements die Faktoren, die eine Innovation beeinflussen können, bei der Ideenbewertung systematisch erfasst. Dazu gehören unter anderem gesellschaftliche Trends sowie komplementäre und substituierende Innovationen.

(Bildquelle: Wikimedia Commons)