Ideenworkshop in China

workshop china

Zephram hat neulich einen Ideenworkshop in China durchgeführt. Dies war unser erster Workshop-Auftrag in Asien, und wir waren sehr gespannt auf das Land und seine Leute.

Unsere Reise führte uns in die Airbus-Produktion in Tianjin, etwa zwei Stunden südöstlich von Beijing. Ein Teil von Tianjin  ist eine Sonderwirtschaftszone, das gegenwärtig ein enormes Wirtschaftswachstum erlebt. Zahlreiche ausländische Konzerne haben dort Produktionsstandorte. Die Zone ist 11-mal größer als unsere Heimatstadt Magdeburg und wirkt wie eine einzige riesige Baustelle.

CBD of TBNA 2011

Bildquelle: Wikipedia / User Yaohua2k7. Link zur CC-Lizenz.

Nach einer Fabrikbesichtigung haben wir 14 Teilnehmer aus Deutschland und China  eineinhalb Tage lang dabei unterstützt, Ideen zu entwickeln. Für die Ideenfindung haben wir vorwiegend fachbezogene Checklisten und Analogien in Form von vorgefertigten Flashcards verwendet. Das Ergebnis waren Anregungen für die Vorbereitung eines wichtigen Projektes im kommenden Jahr.

 

Zephram präsentiert wieder Forschungsergebnisse

 

forschung zephram hawaii hicss

Auch 2015 war Zephram auf der Tagung HICSS auf Hawaii vertreten. Dieses Jahr haben wir Forschungsergebnisse zu zwei Themen präsentiert, die uns sehr interessieren und für unsere Innovationsworkshops eine zentrale Bedeutung haben: Ideenfindung und Ideenbewertung.

Beide wissenschaftlichen Artikel können auf der Veröffentlichungsseite des Lehrstuhls für Simulation heruntergeladen werden.

Analogietechnik

Bei der ersten Präsentation geht es um die Analogietechnik. Wir haben uns dafür interessiert, ob …

  • es besser ist, den Workshop-Teilnehmern Analogien zu geben oder sie sie selbst erarbeiten zu lassen,
  • ob „nahe“ oder „ferne“ Analogien besser funktionieren,
  • ob die fernen Analogien von einer zusätzlichen Erläuterung profitieren oder nicht.

Unsere Experimente haben gezeigt:

  • Nahe Analogien funktionieren besser als selbst erarbeitete Analogien.
  • Ferne Analogien funktionieren besser als nahe Analogien.
  • Zusätzliche Erläuterungen verbessern die Ergebnisse bei den fernen Analogien.

Diese Ergebnisse haben unsere Vermutungen bestätigt und haben wichtige Konsquenzen für den Einsatz im Ideenworkshop.

Bewertung von Rohideen

Bei der zweiten Präsentation ging es um die Bewertung von Rohideen durch eine Gruppe. Für eine große Anzahl von Rohideen ist die Entscheidung zu fällen, welche davon verworfen und welche weiter betrachtet werden sollen.

Am schnellsten geht das, wenn man die Ideen unter den Experten aufteilt und sie parallel bewerten lässt. Der Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass das Vertrauen im Ergebnis gering ist, denn die Experten haben die meisten Ideen nie gesehen und hatten keinen Einfluss auf ihre Bewertung. Auf der anderen Seite könnte man sämtliche Ideen von der Gruppe diskutieren lassen, was zwar zu einem besseren Konsens führt, aber viel zu lange dauern würde.

Wir haben ein Bewertungsverfahren entwickelt, von dem wir glauben, dass es wesentlich schneller läuft als die Gesamtdiskussion, aber einen vergleichbar hohen Konsens erzielt. Dies haben wir in einer Studie untersucht, und unsere Hoffnung wurde bestätigt.

 

Links zu den beiden Artikeln an der Universität Magdeburg:

Stefan Werner Knoll & Graham Horton: The Impact of Analogical Distance as a Mental Stimulus in Ideation Processes using Change of Perspective: Jumping

Graham Horton & Jana Goers: A Criterion-Mining Method for Group Idea Selection – Increasing Consensus with Minimal Loss of Efficiency

 

Forschungsergebnisse in Singapur präsentieren

Singapore

Wir sind diese Woche in Singapur bei der Tagung der International Society for Professional Innovation Management (ISPIM). Hier trifft sich ein internationales Publikum aus Akademikern und Innovationsmanagern, um sich über Innovation auszutauschen.

Wir haben schon am ersten Tag interessante Präsentationen gehört, zum Beispiel von Google über die Bildung einer innovationsfreundlichen Unternehmenskultur und Tata über Innovationsworkshops im großen Konzern. Unsere erste Erkenntnis aus den Gesprächen: Die Unternehmen aus der ganzen Welt haben mit diesen Themen die gleichen Herausforderungen, wie wir sie aus unserer Arbeit mit Auftraggebern aus Deutschland kennen.

Wir präsentieren hier unseren Entwurf für eine Geschäftsmodellarchitektur für Startups. Wir sind der Meinung, dass sich die Geschäftsmodellschablone, die fast überall verwendet wird, für ein Startup nur wenig geeignet ist und haben daher Verbesserungen vorgenommen, die besonders in der erste Startup-Phase eine bessere Hilfe bieten sollen.

 

Bildquelle: Wikipedia Commons, hochgeladen vom Benutzer Chensiyuan. Benutzt mit folgender Lizenz.

 

Ein Wissenschaftspreis für unsere Ideenforschung

iaria best paper

Jana war diesen Sommer auf der wissenschaftlichen Tagung COLLA 2014 in Sevilla und hat die Ergebnisse einer Forschungsarbeit präsentiert. Im Paper ging es um ein Internet-basiertes Verfahren zur Auswahl von Ideen durch eine Gruppe. Der Artikel basiert auf der Abschlussarbeit des Studenten David Bobles, der von Jana und mir betreut wurde.

Ausgangspunkt der Studie war ein Auswahlverfahren, bei dem die Ideen auf die Gruppenmitglieder verteilt werden und jedes Mitglied für die ihm zugeteilten Ideen allein die Auswahlentscheidung trifft. Kommunikation zwischen den Gruppenmitgliedern ist stark beschränkt. Dadurch sinkt das Vertrauen in die Urteile der anderen. In der Studie ging es darum, die Wirkungsweise der Verfahrens zu visualisieren und so Vertrauen in das Auswahlergebnis zu fördern.

Die wissenschaftliche Leitung der Tagung haben unser Paper zusammen mit zwei anderen mit einem Best Paper Award ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch an Jana und David!

Referenz:

David Bobles, Graham Horton, Jana Goers: Visualizing A Dynamic Web-Based Collaborative Idea Selection Algorithm for Increasing Acceptance in Innovation Processes. COLLA 2014 : The Fourth International Conference on Advanced Collaborative Networks, Systems and Applications, Sevilla, Spain, June 2014.

Amerikanische Premiere

us_flag

Letzte Woche war für Zephram Premiere: wir haben unseren ersten Auftrag in USA durchgeführt. Unser Auftraggeber war ein weltweit agierender Konzern mit mehr als sieben Milliarden Dollar Umsatz. Wir hatten natürlich schon oft mit Amerikanern zu tun, aber es ist doch etwas Anderes, ein Projekt in USA selbst durchzuführen.

Wir haben unserem Kunden geholfen, Ansätze für ein großes Projekt zu entwickeln und wünschen ihm bei der Verwirklichung viel Erfolg!