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Red pencil and questionnaire

Die ersten Studien zu Idea Engineering haben wir im Jahr 2004 an der Universität Magdeburg durchgeführt. Unser erster Schritt war die Sichtung möglichst vieler Kreativitätstechniken, um ihre gemeinsamen Grundprinzipien zu ermitteln. Kurze Zeit später haben wir die ersten Ideenfindungsprojekte durchgeführt und die Lehrveranstaltung „Idea Engineering“ konzipiert. Inzwischen haben wir Idea Engineering schon zehn mal durchgeführt, und es haben insgesamt mehr als 250 Studenten daran teilgenommen.

In dieser Lehrveranstaltung lernen die Studenten die Grundlagen der Ideenproduktion und der Ideenbewertung, die sie in vielen praktischen Übungen selbst anwenden können. Die Studenten werden am Anfang des Semesters in Teams eingeteilt, und jedes Team muss bis zum Semesterende einen Ideenproduktionsauftrag akquirieren und durchführen. Dazu gehört, eine Ideenfabrik zu konzipieren, die sie selbst moderieren und bewerten. Die Aufträge kommen typischerweise von Unternehmen oder Vereinen aus der Region, die Ideen für Marketingmaßnahmen oder neue Produkte suchen.

Die Mehrzahl der Idea Engineers, die bei Zephram arbeiten, haben während ihres Studiums an Idea Engineering teilgenommen. Jedes Semester bieten wir ausgewählten Teilnehmern die Gelegenheit, sich bei uns zu bewerben. Damit stellen wir sicher, dass unsere Idea Engineers, die in den Ideenfabriken eine wichtige Rolle spielen, die Prinzipien des Idea Engineering gut kennen.

Wegen des Erfolges von Idea Engineering haben wir neulich das Angebot erhalten, ein Kapitel zu einem neuen Buch über Technologien und Werkzeuge für Kreativität und Innovation beizutragen. Das Buch erscheint 2010 beim wissenschaftlichen Verlag IGI Global.

Wir wollten in unserem Beitrag auch über die Einschätzung der Studenten berichten. Dazu haben wir in den letzten Wochen eine Umfrage unter allen Absolventen des Kurses durchgeführt.

Wir haben einige Alleinstellungsmerkmale in Idea Engineering eingebaut. Diese sind

  • Teamarbeit: Die Studenten arbeiten das ganze Semester lang in Teams.
  • Interdisziplinäre Teilnehmer: Die Teams sind aus Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengestellt.
  • Rollenverteilung: Jedes Team-Mitglied übernimmt einen Bereich, für den er verantwortlich ist.
  • Projektmanagement: Das Team muss ein Projekt von Anfang bis Ende durchführen.
  • Design einer Ideenfabrik: Das Team muss eine eigene Ideenfabrik entwerfen und durchführen.
  • Bearbeitung realer Aufträge: Die Ideenfindungsaufgaben werden von Unternehmen und Organisationen aus der Region beigesteuert.

Uns hat unter anderem interessiert, wie die Studenten diese Alleinstellungsmerkmale bewerten.

Es folgen ein paar Ergebnisse der Auswertung. Angegeben wird der Anteil der Antworten, die entweder „sehr positiv“ oder „positiv“ lauten.

Für wie effektiv hältst Du die folgenden Aspekte der Lehrveranstaltung zur Vermittlung der Lerninhalte ein?

  • Teamarbeit: 91%
  • Interdisziplinäre Teilnehmer: 66%
  • Rollenverteilung: 60%
  • Projektmanagement: 76%
  • Design einer Ideenfabrik: 89%
  • Bearbeitung realer Aufträge: 73%

Für wie effektiv hältst Du die folgenden Aspekte der Lehrveranstaltung zur Qualifikation für den Beruf?

  • Teamarbeit: 92%
  • Interdisziplinäre Teilnehmer: 72%
  • Rollenverteilung: 69%
  • Projektmanagement: 86%
  • Design einer Ideenfabrik: 53%
  • Bearbeitung realer Aufträge: 70%

Für wie effektiv hältst Du die folgenden Aspekte der Lehrveranstaltung zur Bereicherung des Studiums?

  • Teamarbeit: 89%
  • Interdisziplinäre Teilnehmer: 74%
  • Rollenverteilung: 62%
  • Projektmanagement: 86%
  • Design einer Ideenfabrik: 67%
  • Bearbeitung realer Aufträge: 66%

Die Ergebnisse zeigen, dass die Studenten diese Alleinstellungsmerkmale mehrheitlich positiv oder sehr positiv einschätzen.

Im zweiten Abschnitt haben wir gefragt, ob die Teilnahme an Idea Engineering für die Studenten nützlich gewesen ist.

Konntest Du die Inhalte der Vorlesung in den folgenden Lebensbereichen anwenden?

  • im Studium: 78%
  • im Beruf: 60%
  • privat: 62%

Kannst Du durch die Lehrveranstaltung besser Probleme lösen bzw. Ideen entwickeln?

  • 71%

Es freut uns sehr, dass die Mehrzahl der Studenten die Methoden von Idea Engineering im Studium, Beruf und Privatleben anwenden! Ebenso erfreulich ist die Erkenntnis, dass 71% der Antwortenden das Gefühl haben, dass sie jetzt besser Probleme lösen und Ideen entwickeln können.

Insgesamt ist das Ergebnis der Befragung für uns sehr positiv, und es ermutigt uns, die Lehrveranstaltung fortzusetzen und sie durch weitere, praktisch nützliche Innovationen zu verbessern.