Auch 2015 war Zephram auf der Tagung HICSS auf Hawaii vertreten. Dieses Jahr haben wir Forschungsergebnisse zu zwei Themen präsentiert, die uns sehr interessieren und für unsere Innovationsworkshops eine zentrale Bedeutung haben: Ideenfindung und Ideenbewertung.
Beide wissenschaftlichen Artikel können auf der Veröffentlichungsseite des Lehrstuhls für Simulation heruntergeladen werden.
Analogietechnik
Bei der ersten Präsentation geht es um die Analogietechnik. Wir haben uns dafür interessiert, ob …
- es besser ist, den Workshop-Teilnehmern Analogien zu geben oder sie sie selbst erarbeiten zu lassen,
- ob „nahe“ oder „ferne“ Analogien besser funktionieren,
- ob die fernen Analogien von einer zusätzlichen Erläuterung profitieren oder nicht.
Unsere Experimente haben gezeigt:
- Nahe Analogien funktionieren besser als selbst erarbeitete Analogien.
- Ferne Analogien funktionieren besser als nahe Analogien.
- Zusätzliche Erläuterungen verbessern die Ergebnisse bei den fernen Analogien.
Diese Ergebnisse haben unsere Vermutungen bestätigt und haben wichtige Konsquenzen für den Einsatz im Ideenworkshop.
Bewertung von Rohideen
Bei der zweiten Präsentation ging es um die Bewertung von Rohideen durch eine Gruppe. Für eine große Anzahl von Rohideen ist die Entscheidung zu fällen, welche davon verworfen und welche weiter betrachtet werden sollen.
Am schnellsten geht das, wenn man die Ideen unter den Experten aufteilt und sie parallel bewerten lässt. Der Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass das Vertrauen im Ergebnis gering ist, denn die Experten haben die meisten Ideen nie gesehen und hatten keinen Einfluss auf ihre Bewertung. Auf der anderen Seite könnte man sämtliche Ideen von der Gruppe diskutieren lassen, was zwar zu einem besseren Konsens führt, aber viel zu lange dauern würde.
Wir haben ein Bewertungsverfahren entwickelt, von dem wir glauben, dass es wesentlich schneller läuft als die Gesamtdiskussion, aber einen vergleichbar hohen Konsens erzielt. Dies haben wir in einer Studie untersucht, und unsere Hoffnung wurde bestätigt.
Links zu den beiden Artikeln an der Universität Magdeburg:
Stefan Werner Knoll & Graham Horton: The Impact of Analogical Distance as a Mental Stimulus in Ideation Processes using Change of Perspective: Jumping