Bei einer Produktlinienerweiterung (englisch: line extension) werden zusätzliche Angebote um ein existierendes Produkt auf den Markt gebracht. Die Ziele von Produktlinienerweiterungen können sein, Umsätze zu erhöhen, Kunden zu binden oder neue Zielgruppen zu erreichen. Dabei baut man auf dem bereits bestehenden Markenimage auf.
Ideen für Produktlinienerweiterungen sollten dicht am existierenden Produkt sein und eine natürliche (in den Augen der Zielgruppe) Ergänzung dazu darstellen. Es gibt verschiedene Arten von Produktlinienerweiterungen. Die hier beschriebene Methode betrachtet nur eine davon; In einem Innovationsworkshop muss sie ggf. durch weitere Techniken ergänzt werden. Sie lässt sich gleichermaßen für Produkte und für Dienstleistungen anwenden. Beide sind im Folgenden gemeint.
Die W2D2-Methode
Um die Methode einzusetzen, wird der Augenblick betrachtet, in dem das Produkt benutzt bzw. die Dienstleistung in Anspruch genommen wird. Sie besteht aus den folgenden vier Fragen:
Davor:Was macht der Nutzer, bevor er das Produkt benutzt?
Danach:Was macht der Nutzer, nachdem er das Produkt benutzt hat?
Während:Was macht der Nutzer, während er das Produkt benutzt?
Wegen:Was muss der Nutzer machen, weil er das Produkt benutzen will bzw. benutzt hat?
Wir nennen diese Fragen die W2D2-Methode nach den vier Präpositionen davor, danach, während und wegen. Antworten auf die Fragen liefern Hinweise auf Zusatzangebote, die das bereits existierende Produkt sinnvoll ergänzen oder erweitern.
Beispiel: Zahncreme
Als erstes Beispiel wählen wir eine Zahncreme.
Davor:Was macht der Nutzer, bevor er die Zahncreme benutzt?
Sich duschen
Die Zahnbürste in die Hand nehmen Sich rasieren Sich an das Waschbecken stellen
Frühstücken
Danach:Was macht der Nutzer, nachdem er die Zahncreme benutzt hat? Die Haare kämmen Das Badezimmer verlassen
Ins Bett gehen
Sich anziehen
Ausgehen
Während:Was macht der Nutzer, während er die Zahncreme benutzt?
Sich im Spiegel betrachten
Singen
Zum Fenster hinaus gucken
Wegen:Was muss der Nutzer machen, weil er die Zahncreme benutzen will bzw. benutzt hat?
Den Mund ausspülen
Neue Zahncreme kaufen
Das Waschbecken sauber machen
Das Badezimmer betreten
Aufstehen
Manche Antworten liefern sofort Ideen für weitere Produkte, bei andere dagegen liegt eine Lösung nicht so nahe.
Beispiel: Stadthotel
Als zweites Beispiel wählen wir ein Vier-Sterne-Hotel in einer Metropole.
Davor:Was macht der Gast, bevor er im Hotel wohnt?
Eine Reservierung machen
Flug buchen
Auto fahren
Sich über die Stadt informieren
Danach:Was macht der Gast, nachdem er im Hotel gewohnt hat? Zu Hause ankommen Taxi fahren
Geschenke verteilen
An die schöne Zeit zurückdenken
Während:Was macht der Gast, während er im Hotel wohnt?
Eine Ausstellung besuchen
Die Sehenswürdigkeiten ansehen
Einkaufen
Es sich gut gehen lassen
Hochzeitsreise genießen
Wegen:Was muss der Gast machen, weil er im Hotel wohnen will bzw. im Hotel gewohnt hat?
Koffer tragen
Eine Kreditkarte besitzen Sich schick anziehen
Sich benehmen
Auch hier gilt: Manche Antworten liefern sofort Ideen für weitere Produkte und Dienstleistungen, andere dagegen eher weniger.
Nicht jede Ideenfindung ist in einem großen Strategie- oder Innovationsprojekt eingebettet. Manchmal werden einfach Ideen für eine kleine, überschaubare Aufgabe benötigt. Für diese Situation gibt es den Workshop zur Ideenfindung.
Der Workshop zur Ideenfindung dauert nie länger als einen Tag und hat selten mehr als 12 Teilnehmer. Die Aufgabe muss bereits mit Rohideen gelöst werden können; für detaillierte und sorgfältig ausgewertete Lösungen ist im Ideenworkshop nicht ausreichend Zeit.
Der Ideenworkshop kann schnell vorbereitet werden; das Drehbuch setzt sich größtenteils aus Standardbausteinen zusammen, und es wird vorrätiges, standardisiertes Arbeitsmaterial eingesetzt. Er kann kurzfristig vorbereitet werden, und der Auftraggeber erhält innerhalb kurzer Zeit eine Lösung.
Beispiel: Namensideen
Der Aufttraggeber war eine Forschungseinrichtung, die einen neuen Namen suchte. Ihre Schwerpunkte hatten sich im Laufe der Jahre verändert, und der neue Name sollte dieser Tatsache Rechnung tragen. Geschäftsführer, Abteilungsleiter und Marketing-Mitarbeiter trafen sich zu einem eintägigen Workshop zur Ideenfindung. Mit Hilfe verschiedener Perspektiven (Kunde, Politik, Projektträger, Innensicht) und Perspektivwechsel (Mr. X, Idealfall) wurden zunächst Vorschläge gesammelt, die dann auf Grund der vorgegebenen Erfolgs- und Randbedingungen bewertet und gefiltert wurden. Es haben sich zwei Favoriten für den zukünftigen Namen herauskristallisiert, die im Nachgang zum Ideenworkshop weiter diskutiert wurden.
Beispiel: Projektideen
Der Auftraggeber war ein US-Software-Konzern, der Ideen für ein internes Projekt suchte. Es sollten Ideen für Aktivitäten gefunden werden, die nicht nur dazu dienten, das fachliche Projektziel zu erreichen, sondern auch eine große Wirkung in der Öffentlichkeit zu haben. Das Projekt-Team mit sechs Mitarbeitern traf sich in einem Alpenhotel, um Ideen zu generieren. Es wurden sehr vielfältige Ideen entwickelt, die auch Hochschulen, die Presse, und Partnerunternehmen mit einbezogen. Die besten Ideen wurden anschließend im Projekt umgesetzt.
Beispiel: Kosten sparen
Der Auftraggeber war ein Automobilhersteller, der ein Sparprogramm aufgelegt hatte. In einem Werk wurden Ideenworkshops durchgeführt, um Ideen zur Kostensenkung zu entwickeln. An jedem Workshop nahmen etwa 10 Ingenieure und Techniker teil. Die entwickelten Ideen betrafen nicht nur die Produktion, sondern auch die interne Organisation und Kommunikation. Neben den üblichen Werkzeugen zur Prozessanalyse haben wir die Mr. X- und die Provokationstechnik eingesetzt, um innovative Lösungsideen anzuregen. Die Top-Idee versprach, Ersparnis in sechstelliger Höhe zu erbringen.
Sich wiederholende Abläufe im Betrieb verursachen oft hohe Kosten und sind daher eine wichtige Quelle für Optimierungen. In einem Ideenworkshop zum Thema Prozessoptimierung werden solche Abläufe analysiert, um Symptome für Produktivitätsverluste aufzudecken. Im Anschluss werden Ideen generiert, um die Ursachen dieser Verluste zu beseitigen. Für diese Ideensuche sind Checklisten mit bewährten Lösungsansätzen hilfreich.
Die Checkliste
Die untenstehende Tabelle enthält 16 bekannte Ansätze zur Prozessoptimierung, die in vier Kategorien eingeteilt sind. Zu jedem Ansatz gibt es eine Erläuterung und ein Beispiel.
Kategorie
Ansatz
Erklärung
Beispiel
Arbeitsbelastung
reduzieren
Stromlinienförmig machen
Entferne Aufgabenelemente, die Reibung erzeugen
Pauschbeträge bei der Steuererklärung
Eliminieren
Aufhören, eine Aufgabe zu bearbeiten
Grenzkontrollen zwischen den Schengen-Staaten
Bürokratie
abschaffen
Aufgaben abschaffen, die nicht zum Endergebnis beitragen
Urlaubsanträge abschaffen
Kanban
Aufgaben nur beginnen, wenn sie benötigt werden
Statt jour fixe Meetings nur halten, wenn sie notwendig sind.
Aufgaben neu
zuordnen
Outsourcing
Eine Aufgabe an ein anderes Unternehmen auslagern
Teilefertigung durch Lieferanten in der Automobilproduktion
Downsourcing
Eine geringwertige Aufgabe an eine billigere Instanz abgeben
Assistent bereitet Dokumente für Experten vor
Automatisieren
Eine Aufgabe automatisieren
Online-Checkin bei Flugreisen
Neu verteilen
Aufgaben unter den Mitarbeitern neu verteilen
Spezialisierung; Montagelinie
Produkt neu
strukturieren
Modularisieren
Die Aufgabe in unabhängige Module aufteilen
Fließbandfertigung
Standardisieren
Eine Aufgabe standardisieren
Standardgrößen bei Kleidung
Selbstbedienung
Einen Teil der Aufgabe dem Kunden geben
IKEA; Supermarkt
Scope verkleinern
Unwesentliche Aufgaben aus dem Projekt entfernen
Billigsupermärkte stellen die Ware nicht ins Regal
Prozess
umstellen
Vorverarbeitung
Eine Aufgabe im Voraus erledigen
Hotels decken die Frühstückstische schon am Abend
Defragmentieren
Schnittstellen, die Reibung verursachen, entfernen
Mitarbeiter werden bevollmächtigt, bestimmte Probleme selbst zu lösen
Takt
Ein sich wiederholendes Ereignis einführen, abschaffen oder ändern
Rosinen picken (englisch: cherry picking) ist eine Methode zur schnellen Auswahl von Ideen durch eine Gruppe. Die Methode ist denkbar einfach: Jeder Teilnehmer wählt seinen persönlichen Favoriten und nimmt ihn mit. Die Voraussetzung für das Rosinenpicken im Ideenworkshop ist, dass die Rohideen einzeln auf Zetteln geschrieben sind und dass die Zettel für jeden zugänglich an Pinnwänden hängen.
Bei einem Online-Workshop geht es auch sehr leicht – jeder Teilnehmer nimmt einfach den entsprechenden virtuellen Haftzettel und setzt ihn an die dafür vorgesehene Stelle im virtuellen Whiteboard wieder ab.
Die Methode eignet sich für die Auswahl von Rohideen und bei einfachen Ideenfindungsaufgaben, bei denen der Geschmack eine große Rolle spielt. Ein Beispiel dafür ist die Namensfindung. Sie sollte dagegen nicht eingesetzt werden, um die endgültigen Ergebnisse einer komplexen Aufgabe zu bestimmen – in solchen Fällen werden anspruchsvollere Techniken benötigt. Der Grund dafür, ist dass eine aufwändige Bewertung berücksichtigt werden muss und dass oft ein Konsens über die Ergebnisse wünschenswert ist.
Die Provokationstechnik ist eine Ideenfindungsmethode, die darauf beruht, die bekannte Wirklichkeit in Frage zu stellen. Dies geschieht, indem man zunächst Beobachtungen über die reale Welt macht und anschließend diese Beobachtungen verfälscht. Diese verfälschte Wirklichkeit bildet dann den Ausgangspunkt für neue Ideen.
Science Fiction-Geschichten beruhen ebenfalls auf anderen Wirklichkeiten; Sie spielen in Welten, die sich von der uns bekannten Realität unterscheiden. So gibt es beispielsweise bei Star Wars Laser-Schwerte und Raumschiffe mit Hyperantrieb, und bei Star Trek gibt es den Teleporter und das Holodeck.
Es ist also naheliegend, die Provokationstechnik zu verwenden, um Ideen für Science Fiction-Geschichten zu gewinnen: Man nimmt eine beliebige Tatsache, die in unserer Welt gilt und verändert sie. Das Ergebnis ist die Voraussetzung für eine neue Fantasiegeschichte. Veränderungen können sein:
eine Übertreibung oder Untertreibung (Ersetze 10 durch 1 oder durch 100.)
eine Verfälschung (Ersetze kalt durch heiß.)
eine Umkehrung (Die Regierung wählt das Volk.)
etwas Bekanntes abschaffen (Es gibt keine Schwerkraft.)
Beispiel
Wir nehmen als Beispiel die folgende Beobachtung:
Eltern haften für ihre Kinder.
Hier sind ein paar Provokationen, die man daraus gewinnen kann:
Kinder sind für sich selbst haftbar.
Kinder haften für andere Kinder.
Niemand haftet für Kinder.
Kinder haften für ihre Eltern.
Eltern haften nur donnerstags für ihre Kinder.
Eltern haften für die Kinder anderer Eltern.
Herr Schmidt aus Bielefeld haftet für alle Kinder.
Die Haftung für Kinder wechselt jede Woche.
So etwas wie Haftung existiert nicht.
Man kann also selbst aus der einfachsten Alltagsbeobachtung mit ein wenig Fantasie interessante Provokationen entwickeln.
Provokationen zum Üben
Als Erstes gibt es ein paar Provokationen zur Übung; Was für eine Geschichte könnte man schreiben, wenn einer der folgenden „Fakten“ gelten würde?
Es gibt drei verschiedene Geschlechter.
Niemand kann eine Unwahrheit sagen.
Es gibt einen einzigen Menschen, der die Unwahrheit sagen kann.
Man kann Lebenszeit gegen Geld tauschen und umgekehrt.
Energie steht in unbegrenztem Umfang kostenlos zur Verfügung.
Die Gesetze ändern sich täglich.
Beobachtungen zum Üben
Als Nächstes gibt es ein paar Beobachtungen zur Übung; Welche interessanten Provokationen gibt es zur jeder Aussage?
Die Schwerkraft ist immer und überall gleich.
Je länger man lebt, desto mehr Erfahrung hat man gesammelt.
Pflanzen wachsen dort, wo sie gesät werden.
Der Tag hat 24 Stunden.
Wer die meisten Tore schießt, hat gewonnen.
Vögel fliegen.
Zum Schluss das Schwierigste
Die schwierigste Übung besteht darin, gute Beobachtungen zu finden; Sie sollten am besten so selbstverständlich sein, dass man gar nicht darauf kommt, sie auszusprechen!
Innovation am Produkt ist eine ständige Notwendigkeit, um konkurrenzfähig zu bleiben und der Commoditisierung zu entgehen. Neue Features mit einem größeren Kundennutzen sollen dafür sorgen, dass das Produkt immer Alleinstellungsmerkmale besitzt und von der Zielgruppe gekauft wird. Die Attribute-Value-Matrix ist eine Suchfeldmatrix, die sich besonders für die Ideenfindung in der Produktinnovation eignet. Sie liefert Ansätze für neue Ideen, indem sie verschiedene Arten von Kundennutzen mit Aspekten des Produktes kombiniert.
Anwendung der Suchfeldmatrix
Die Attribute-Value-Matrix wird gebildet, indem Merkmale (Attribute) des Produktes in die Spaltenüberschriften und Kundennutzen (Value) in die Zeilenüberschriften eingesetzt werden. Für die Kundennutzen-Einträge wählen wir die PERFECT-Checkliste. Für die Attribute sind viele Variationen möglich. In der Titelgrafik wurden die Lebensphasen eines Produkte gewählt.
Jede Zelle der Matrix liefert nun eine Ideenfindungsfrage, zum Beispiel:
Feeling/Delivery:Wie könnten wir dem Kunden ein gutes Gefühl bei der Lieferung des Produktes geben?
Risk/Assembly:Wie könnten wir ein Risiko bei der Montage des Produktes verringern?
Convenience/Disposal:Wie könnten wir die Entsorgung des Produktes bequemer machen?
Jeder PERFECT-Eintrag lässt sich weiter verfeinern. Beispielsweise besteht Convenience unter anderem aus den Aspekten einfach (simple), bequem (comfortable), leicht zugänglich (accessible), ergonomisch (ergonomic) und verständlich (understandable). Damit erhält man Anregungen wie
Simple/Assembly: Wie könnten wir die Montage des Produktes einfacher machen?
Accessible/Storage:Wie könnten wir den Zugang zum Produkt bei der Lagerung verbessern?
Understandable/Maintenance:Wie könnten wir die Wartung verständlicher machen?
Wahl der Attribute
Für die Attribute gibt es sehr viele Möglichkeiten; Die konkrete Wahl hängt stark von der Aufgabenstellung ab. Ein einfacher Standardansatz ist die 8P-Checkliste, der aber für die meisten Anwendungen zu grob ist. Ein weiterer Standardansatz sind die Lebensphasen des Produktes wie in der Titelgrafik.
Die besten Attribute sind die, die das Produkt treffend charakterisieren. Bei einem physischen Produkt könnten dies Komponenten, Funktionen oder Anwendungssituationen sein. Bei einem Auto zum Beispiel:
Intensiver Wettbewerb zwingt Unternehmen zur Innovation. Heutzutage liegt der Augenmerk zunehmend auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, weil diese umfassendere Vorteile bieten als die Produktinnovation allein. Die Geschäftsmodellinnovation bringt aber große Herausforderungen mit sich, da viele Bereiche eines Unternehmens davon betroffen sein können. Dennoch setzen viele Firmen auf sie, weil sie eine höhere Wettbewerbsfähigkeit und eine stärkere Marktposition verspricht. Wir haben mit einem Geschäftsmodell-Workshop einem Kunden geholfen, Ansätze für eine Diversifikation zu finden.
Der Geschäftsmodell-Workshop
Der Geschäftsmodell-Workshop ist anspruchsvoller als der Produktideen-Workshop. Er hat mehr Freiheitsgrade, und es gibt weniger bis keine Fixpunkte, nach denen wir uns in der Vorbereitung orientieren können. Ein Geschäftsmodell hat auch mehrere Komponenten, sodass jede Idee komplexer ist, als eine vergleichsweise schlichte Produktidee. Es müssen neben dem Produkt selbst Marktsegmente, Kundenbeziehungen, Kernaktivitäten und vieles mehr berücksichtigt werden.
Im Produktideen-Workshop bringt jeder Teilnehmer seine F&E-, Vertriebs- oder Marketing-Expertise für die Aufgabe mit. Im Gegensatz dazu ist ein neues Geschäftsmodell für viele Teilnehmer ein fremdes Thema, und sie fühlen sich weniger sicher.
Die Mr. X-Technik eignet sich für diese Ideenfindungsaufgabe, weil wir damit Vorbilder zeigen können. Wir verwenden selbstgebaute Karten, die einzelne Komponenten eines Geschäftsmodells beschreiben, zusammen mit einem Beispiel. Beim Spielen mit diesen Karten bekommen die Teilnehmer schnell Ideen, die sie versuchen können, auf die eigene Situation zu übertragen.
Ein Beispielprojekt
Unser Auftraggeber war ein mittelständisches B2B-Dienstleistungsunternehmen im Umweltsektor. Sein Markt war stark reguliert und bot kaum Entwicklungsmöglichkeiten. Darum suchte er Gelegenheiten zur Diversifizierung, um sich von dieser Einschränkung zu befreien und neue Umsätze zu generieren.
Wir erhielten den Auftrag, für einen Kreis von etwa 15 Teilnehmern einen eineinhalbtägigen Geschäftsmodell-Workshop durchzuführen. Ziel dieses Workshops war, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, die neue Angebote außerhalb des bestehenden Marktes ermöglichten. Diese Angebote sollten einerseits radikaler Natur sein, andererseits aber so weit wie möglich auf den vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen des Unternehmens basieren.
Neben der Mr. X-Technik haben wir vier weitere Ideenfindungsmethoden durchgeführt. Wir hielten die Provokationstechnik bei dieser Aufgabe für vielversprechend, aber sie kann für die Teilnehmer anstrengend sein. Wir haben sie also in einer Form präsentiert, die Spaß macht und die Stimmung auflockert:
Die Workshop-Teilnehmer waren mit den Bedürfnissen ihrer Kunden und den Trends in ihrem Markt vertraut. Deswegen konnten sie mit Anregungen dieser Art gut umgehen, obwohl die meisten davon sehr weit von ihrem derzeitigen Angebot entfernt waren.
Das Ergebnis des Workshops waren 20 Geschäftsmodellideen und 60 weitere Ideen. Von den 20 entwickelten Geschäftsmodellen waren 15 der Aufgabenstellung entsprechend radikal. Diese würden signifikante Neuerungen im Unternehmen erfordern, um erfolgreich umgesetzt werden zu können. Die Idee mit dem größten Marktpotential hatte ein Geschäftsmodell, das sich in jeder Hinsicht von dem unseres Auftraggebers unterschied. Die Geschäftsführung hat ein Rechercheprojekt genehmigt, und nach einer halbjährigen Testphase wurde ein Tochterunternehmen gegründet, um mit dem neuen Geschäftsmodell in den Markt zu gehen.
Die Bedürfnisse unserer Kunden sind immer unterschiedlich, und die Aufgaben in der ersten Innovationsphase sind vielfältig. Darum ist jeder Kundenauftrag für uns einzigartig. Die Innovationsprojekte reichen von einem halbtägigen Ideenfindungsworkshop, um Inspiration für neue Produkt-Features zu gewinnen bis zur mehrmonatigen Unterstützung beim Aufbau eines neuen Innovationsprozesses.
Auch die Ziele unserer Kunden unterscheiden sich von Projekt zu Projekt. Das Ziel jeder Innovationsbemühung ist letztendlich, Wettbewerbsvorteile aufzubauen. Im Einzelnen kann das bedeuten, eine neues Geschäftsmodell zu entwickeln, die Kundenbindung zu stärken, den Umsatz zu erhöhen, die nächste Version eines bewährten Produktes zu erfinden und vieles mehr.
Auf dieser Seite beschreiben wir eine Auswahl der Innovationsprojekte, die wie für unsere Kunden durchgeführt haben.
Produkte
In einem Produktideen-Workshop hat ein Automobilzulieferer Ideen für zukünftige Produkte entwickelt, um neue Umsätze zu generieren und seine Position gegenüber Premiumhersteller wie BMW und Mercedes zu verbessern.
In einem Open Innovation-Kundenworkshop haben ein Chemiekonzern und ein Kunde – ein Premium-Automobilhersteller – zusammen Material-Innovationen für das Automobil der Zukunft entwickelt.
Ein Innovationsprojekt für ein neues Produkt hat für ein Maschinenbauunternehmen eine neue Generation eines marktführenden Produktes mit neuen Kundenvorteilen ermöglicht. Dies war notwendig geworden, weil der Patentschutz für das Produkt in Kürze auslief.
Bei einem Invention-on-Demand-Workshop entwickelt eine Entwicklungsabteilung in einem Tag technische Ideen, die die Basis für die nächste Produktgeneration bilden können. Diese Workshops werden vorwiegend von Konzernen aus der Investitionsgüterindustrie genutzt.
Zwei kooperierende Technologieunternehmen haben mit einem Workshop zur Produktentwicklung Ideen für gemeinsame Forschungsprojekte produziert, die die Entwicklungszeit des nächsten Modells verkürzen sollten.
Dienstleistungen
Unser Service Blueprint Workshop hat einem Software-Unternehmen geholfen, seine Dienstleistung für einen wichtigen Kunden zu verbessern.
Im Servitization-Workshop entwickeln produzierende Unternehmen Ideen für Dienstleistungen, die ihr Produktportfolio ergänzen. Dabei soll unter anderem die Frage beantwortet werden, „Ist es möglich, unsere Produkte ganz oder teilweise durch Dienstleistungen zu ersetzen?“
Prozesse optimieren
Wir haben einem Workshop zur Produktivitätssteigerung einer Zentralabteilung eines DAX-Konzerns geholfen, ihre Produktivität zu erhöhen und dadurch ihre Leistungsfähigkeit gegenüber anderen Abteilungen und Landesvertretungen zu erhöhen.
Mit einer Reihe von Workshops zur Prozessverbesserung konnte ein Kunde bei seiner technischen Dienstleistung für verschiedene produzierende Unternehmen die Kosten senken und die Produktivität erhöhen.
Andere Aufgaben
Mit einem Strategie-Workshop hat ein Unternehmen aus der Gesundheitsbranche die Weichen für seine Zukunft gestellt. Den Anlass bildeten Neuerungen in der Gesetzgebung, Aktivitäten von Wettbewerbern und Änderungen in der Nachfrage.
Neue Geschäftsmodelle können Gelegenheiten zur Erweiterung des Angebotsportfolios und zur Erschließung neuer Marktsegmente aufdecken.
Für kleinere Aufgaben, die wenig Vor- oder Nachbereitung benötigen, eignet sich der Ideenfindungsworkshop, der oft nur einen halben Tag dauert.
Mit einem Workshop für die Innovationsstrategie hat unser Auftraggeber wichtige Mitarbeiter über eine neue Innovationsstrategie informieren und zugleich mit ersten Ideen zur Verwirklichung beleben.
Ein Kunde wollte eine strukturiertes Vorgehen für Innovationsideen einführen. Wir haben für ihn einen Innovationsprozess entworfen und in seiner Projektmanagement-Software implementiert.
In einem Ideenworkshop werden Perspektivwechsel durchgeführt, um Ideen zu generieren. Bei einer Aufgabenstellung zum Thema Produktivitätssteigerung bietet sich die Analogietechnik als Perspektivwechsel an, weil es sich um eine Aufgabe handelt, die von anderen bereits gelöst worden ist. Man kann also von den Erfolgen anderer lernen.
Hier sind fünf Situationen bzw. Teams, die eine hohe Effizienz erreichen:
Die Automobilproduktion
Eine Formel 1‐Pit Stop Crew
Ein Sondereinsatzkommando der Polizei
Eine Krankenhausnotaufnahme
Eine Profi-Sportmannschaft
Alle Beispiele eignen sich als Analogien in einem Ideenworkshop. Das erste haben wir ausgearbeitet, um zu zeigen, wie reichhaltig eine gute Analogie sein kann.
Analogie Automobilproduktion
Eine Industrie, die sehr hohe Produktivität hat, ist die Automobilproduktion. Es lohnt sich, eine Führung durch eine Automobilfabrik zu machen, um zu lernen, wie hoch die Prozesse optimiert sind. Wir haben 20 Beispiele ausgearbeitet, die zur hohen Effizienz einer Automobilfabrik beitragen. Manche lassen sich direkt auf andere Situationen übertragen, für andere ist eine gewisse Transferleistung erforderlich.
Es wird nicht mit der Arbeit an einem Auto begonnen, bevor fest steht, was für eines es werden soll.
Die benötigten Teile kommen genau rechtzeitig am rechten Ort an.
Die Lieferanten liefern die Teile zur richtigen Zeit und in der richtigen Reihenfolge.
Jeder Werker hat eine genau definierte Aufgabe.
Es gibt regelmäßige Überprüfungen des Arbeitsfortschrittes.
Problemfahrzeuge werden aus dem Prozess genommen, damit sie die anderen nicht aufhalten.
Probleme werden wöchentlich besprochen, um Vorbeugungsmaßnahmen für die Zukunft zu beschließen.
Jeder Montageabschnitt hat einen Verantwortlichen.
An jedem Arbeitsplatz gibt es arbeitserleichternde Werkzeuge.
Arbeitsfortschritt und Produktivität werden für alle sichtbar visualisiert.
Es gibt „Springer“, die eingreifen, wenn es einen Engpass gibt.
Jeder einzelne Arbeitsauftrag ist genau definiert.
Es gibt keine Schleifen.
Der gesamte Ablauf ist genau definiert.
Die Anlage wird regelmäßig gewartet.
Um Rüstzeiten zu vermeiden, werden Rohkarossen vor der Lackiererei zu gleichfarbigen Pulks zusammengefasst.
Die Fahrzeuge werden gekippt, damit die Werker leichter an die Unterseite rankommen.
Vor dem Produktionsstart eines neuen Modells werden die Mitarbeiter gründlich geschult.
Der Produktionsprozess wird ständig analysiert, um weitere Effizienzsteigerungen zu finden.
Spezialaufträge laufen neben dem normalen Prozess, um diesen nicht zu stören.
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