Countdown -54

First Warp Flight

In 54 Jahren, am 5. April 2063, wird die Menschheit ihren ersten Warp-Flug (Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit) in das Weltall starten und die Weiten der Galaxie für sich entdecken. Ganz nach den einleitenden Worte der Star Trek Serie „The Next Generation“:

Space… the Final Frontier. These are the voyages of the starship Enterprise. Its five-year mission: to explore strange new worlds, to seek out new life and new civilizations, to boldly go where no man has gone before.

😉

Keine Sorge – wir sind nicht verrückt geworden. Die Erklärung ist ganz einfach: wir haben einen besonderen Tag im Leben des Namensgebers von Zephram gefeiert.

Unser Namensgeber ist ein berühmter Wissenschaftler der Zukunft – Zephram Cochrane. Er ist kein Wissenschaftler unserer Zukunft sondern der Zukunft der Fernsehserie Star Trek. Zu Beginn dieser Serie erfindet Cochrane den Warp-Antrieb. Mit diesem Antrieb gelingt es den Menschen die Galaxie zu bereisen und sie zu erforschen.

Für Graham, René und mich ist Zephram Cochrane ein Vorbild und daher hervorragender Namensgeber. Genau wie er verstehen wir drei uns als Ingenieure, die mit ihren Fähigkeiten einen echten Mehrwert für Unternehmen auf dem Gebiet der Innovationen schaffen wollen.

Unser Unternehmensname wurde 2004 geboren. Seit dieser Zeit haben unsere Familien, Freunde und Bekannte sowie Organisationen an uns geglaubt und uns unterstützt. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken!

Bildquelle: Fantastic Plastic Models

Eine verschärfte Provokation

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In meinem vorletzten Beitrag habe ich eine Uhr gezeigt, bei der der Zeiger still steht und das Zifferblatt sich bewegt. Dies ist ein hübsches Beispiel für Provokation durch Umkehrung. Die Uhr findet man bei Tokyoflash aus Japan.

Die japanischen Designer haben bei dieser Provokation nicht halt gemacht, sondern noch radikalere Lösungen gefunden. Bei diesen haben sie ganz und gar auf Zeiger und Zifferblatt verzichtet, ohne dabei auf eine klassische Digitalanzeige zurückzugreifen.

Das Bild oben zeigt eine Uhr, die das Ergebnis der folgenden Provokation sein könnte:

PO Die Uhrzeit wird durch Farben angezeigt.

Hier zeigen die roten Punkte die Stunden 0 … 11 und die gelben Punkte die Fünf-Minuten-Intervalle 5, 10, 15, … 55 an. Die grünen Punkte stehen für die einzelnen Minuten von 1 bis 4. Die abgebildete Uhr zeigt also die Uhrzeit 3:56 an.

Beispiele wie diese sind hilfreich, um das Kreative Denken zu trainieren. Man kann sie zum Anlass nehmen, „Fakten“ über die eigene Situation in Frage zu stellen, wie etwa:

PO Wir freuen uns über jede Kundenbeschwerde.

PO Unser Produkt kostet nur die Hälfte.

PO Der Bürgermeister ist unser Geschäftsführer.

Auf diese Weise kann man leicht neue Perspektiven gewinnen und die ungeschriebenen Gesetze seiner Branche hinterfragen. Dies ist ein vielversprechender Weg zu neuen und überraschenden Geschäftsideen.

(Bildquelle: Tokyoflash)

Zu Besuch beim FAZ-Institut

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Vor einigen Wochen waren wir zu Gast beim FAZ-Institut, dem Herausgeber der Zeitschrift Innovationsmanager – Magazin für Innovationskultur. Das Innovations-Team des Institutes hatte sich gewünscht, zu erleben wie ein Ideenprojekt von Zephram abläuft.

In ersten Schritt haben wir in einem Briefing-Gespräch die Aufgabenstellung vereinbart und Zielsetzung und Erfolgskriterien für die Ideen geklärt. Im zweiten Schritt hat uns Frau Clara Görtz – ein Mitglied des Innovations-Teams – in Magdeburg besucht und am Drehbuch-Meeting teilgenommen. Bei diesem Treffen analysieren wir Aufgabenstellung und legen die wesentlichen Elemente der Ideenfabrik fest. Wenige Tage später sind wir zusammen mit zwei Ideengebern nach Frankfurt gereist und haben in einem Besprechungsraum des Instituts eine kleine Ideenfabrik durchgeführt. Als letzten Schritt haben wir alle 150 Ideen in den Rechner eingegeben und per Email an den Auftraggeber geschickt.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift (März 2009) ist ein Artikel über das Projekt erschienen. Unter der Überschrift Geistesblitz ade – Ein Magdeburger Unternehmen versteht Kreativität als planbaren Prozess beschreibt Frau Görtz ihre Eindrücke von dem Drehbuch-Meeting und der Mini-Ideenfabrik. Sie geht auch auf die Ideenproduktionstechniken ein, die wir eingesetzt haben. (Wir haben unter anderem Gelenktes Brainstorming sowie die Analogie- und die Provokationstechnik verwendet.)

Wie immer bei der Ideenproduktion gab ein weites Spektrum von Ergebnissen, das von kleinen, naheliegenden Ideen bis zu gewagten und ungewöhnlichen Ideen reichte. Während erstere sich schnell und einfach realisieren lassen, sind die zweiteren aufwendiger und bringen ein größeres Risiko mit sich. Allerdings versprechen sie auch im Erfolgsfall einen entsprechend größeren Nutzen. Mein persönlicher Favorit ist eine Idee mittleren Risikogrades, die aber nach meiner Einschätzung hervorragend dazu geeignet ist, die Ziele des Institutes zu erreichen.

Wir sind gespannt, welche der Ideen das FAZ-Institut umsetzt und freuen uns darauf, in zukünftigen Ausgaben ihres Magazins darüber zu lesen!

Bildquelle: FAZ-Institut)

Eine alte Provokation wird wahr

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In meiner Vorlesung Idea Engineering an der Universität Magdeburg erkläre ich den Perspektivwechsel durch Provokation.

Eines der Beispiele, die ich seit Jahren benutze, lautet

PO Das Zifferblatt bewegt sich, und die Zeiger stehen still.

Diese Provokation kann durch Umkehrung sehr leicht aus der Beobachtung

Die Zeiger bewegen sich, und das Zifferblatt bewegt sich nicht.

abgeleitet werden.

Unter dieser Provokation konnte ich mir nie etwas vorstellen, (und ich habe mir keine weiteren Gedanken dazu gemacht.)

Nun habe ich im Internet tatsächlich eine Uhr gefunden, die dieser Provokation entspricht. Die Uhr wird von Tokyoflash aus Japan in einer Reihe von Armbanduhren mit sehr originellen Anzeigeformen angeboten. Bei dieser Uhr ist der Zeiger ein (stehender) roter Strich, und das Zifferblatt – das in zwei Scheiben für die Stunden und Minuten getrennt ist – dreht sich entsprechend darunter.

Wie so oft bei Provokationen ist die Vorstellung zunächst schwierig, aber die Lösung ganz einfach, wenn man sie einmal hat!

(Bildquelle: Tokyoflash)

Sieben Gründe, warum Ihre Idee niemandem gefällt

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In seinem Blog Casual Fridays schreibt Dustin Staiger über verschiedene Themen zu Ideen und Kreativität. Einer seiner populärsten Artikel heißt 7 Reasons No One Likes Your Ideas. Dort beschreibt er Fehler, die man bei der Präsentation seiner Ideen machen kann, die im schlimmsten Fall sogar zur Ablehnung führen können.

Die sieben Gründe heißen (in einer freien Übersetzung von mir):

  1. Sie sind gesprungen, haben aber keine Brücke gebaut. Die Kette von Gedanken, die zu Ihrer Idee geführt hat, ist zwar für Sie nachvollziehbar, für andere kann der erforderliche Gedankensprung zu weit sein.
  2. Ihre Idee war nicht festgebunden. Ohne mit konkreten Zielen und Rahmenbedingungen fest verankert zu sein, scheint Ihre Idee wie ein Heliumballon abzuheben.
  3. Sie haben ein Lied gesprochen. Manche Ideen müssen erlebt werden, zum Beispiel mit einer Graphik oder einem Modell.
  4. Sie haben kein Beziehungskapital. Wenn Ihre (Vertrauens- oder Glaubwürdigkeits-)Beziehung zu Ihrem Publikum nicht gut genug ist, brauchen Sie jemand anderes, um Ihre Idee vorzutragen.
  5. Sie haben ein Ei statt einen Vogel in die Luft geworfen. Sie haben Ihre Idee zu früh vorgestellt. Statt zu fliegen, ist sie abgestürzt. Manche Ideen brauchen eben Zeit.
  6. Zu viele Dornen an der Rose. Jede Idee hat Nachteile. Seien Sie flexibel gegenüber Kritik und Änderungsvorschlägen, sonst könnten die Probleme die Idee killen.
  7. Sie glaubten, Sie wüssten alles. Vielleicht hat jemand Ihre Idee schonmal ausprobiert. Vielleicht fehlt Ihnen wichtige Information. Vielleicht regt Ihre Idee eine noch bessere bei einem Zuhörer an.

Wie Sie sehen, setzt Staiger beim Schreiben gerne Metaphern und Analogien ein, was seinen Stil für mich attraktiv und frisch macht.

Nach meiner Erfahrung sind Fehler 1. und 3. die wichtigsten.

Neue Ideen wirken zunächst immer fremd und stoßen dadurch auf Unverständnis. Killerphrasen sind ein typisches Symptom dieses Problems. Um Ideen für andere verständlich zu machen, ist es wichtig, zu erklären, wie man darauf gekommen ist. Damit geht oft auch einher, dass die Vorzüge der Idee für den Zuhörer klarer werden. Dieses Phänomen ist eine Schwierigkeit in der Ideenfabrik, da Rohideen zwangsläufig nur sehr knapp beschrieben sind, und es hat noch keine Gelegenheit gegeben, die besagte Brücke zu bauen. Das Drehbuch muss dieses Problem berücksichtigen.

Der Mensch neigt dazu, in einer neuen Idee zunächst die Schwierigkeiten und weniger die Vorteile zu erkennen. Andererseits gilt, erst wenn die Vorteile in den Köpfen der Entscheider überwiegen, werden diese die Idee unterstützen. Eine der besten Möglichkeiten, die Vorteile einer Idee begreifbar zu machen, liegt darin, die Idee lebhafter oder greifbarer zu präsentieren. Das Design-Unternehmen IDEO ist berühmt für ihr Prinzip des baldigen Prototypen-Baus, damit alle Beteiligten schnell ein Gefühl für eine Idee entwickeln können. Aus eben diesem Grund bietet Zephram Dienstleistungen wie Website-Erstellung oder die Visualisierung von Ideen an.

Die Präsentation ist ein oft unterschätzter Schritt im Innovationsprozess und kann selbst bei hervorragenden Ideen zu einem Ablehnungsfehler führen. Vielleicht wäre Western Union heute ein führendes Telekommunikationsunternehmen, wenn Alexander Graham Bell bei der Präsentation seines neuen Telefons Staigers Liste von Fehlern berücksichtigt hätte…

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Kompaktwissen Innovationsmanagement

Die Blümchentapete als Moderationswerkzeug

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Mit diesem Artikel wollen wir ein Werkzeug vorstellen, mit dem Sie die benötigte Zeit für die Ideenselektion und Bewertung reduzieren können. Stellen Sie sich die folgende Situation vor: Eine Familie sitzt am Mittagstisch und berät über den Plan in eine neue Wohnung zu ziehen. Schnell ist die Familie sich einig, dass die wichtigsten Fragen wie Kauf / Miete oder Haus / Wohnung zuerst geklärt werden sollten. Plötzlich ruft die Tochter in die Runde: „Aber diesmal wünsche ich mir eine Blümchentapete in der Küche“. Der Vater geht auf den Wunsch ein und die Mutter beteiligt sich lebhaft an der Diskussion um die Vor- und Nachteile einer Blümchentapete. Nun sind die wichtigsten Diskussionsthemen aus dem Fokus und die Teilnehmer diskutieren nur noch unrelevante Details.

Das Abdriften von vereinbarten Diskussionsthemen in Details beobachten wir  auch im Berufsleben. Hier kommt hinzu, dass die uneffektiv genutzte Meetingzeit sehr teuer für alle Beteiligten ist. Die Lösung kann die Blümchentapete selbst sein: Mit ihrer Hilfe könnnen Sie Detaildiskussionen wirksam und sehr charmant beenden.

Stellen Sie als Moderator zu Beginn des Meetings die Anekdote mit der Familie vor und weisen Sie die Teilnehmer darauf hin, dass Sie im Falle von Detaildiskussionen die Blümchentapete herausholen. Kommt es zu Detaildiskussion präsentieren Sie den Teilnehmern Ihre Blümchentapete und die Diskussion wird beendet sein.

Beispiel: Wenn Sie pro Tag nur 6 Minuten Meetingzeit einsparen, gewinnen Sie pro Woche 30 Minuten, pro Monat 1.500 Minuten und pro Jahr 3 Arbeitstage. Das Werkzeug der Blümchentapete setzen wir besonders in den diskussionsintensiven Phasen der Ideenselektion und Bewertung ein. Hier ist der Drang der Teilnehmer nach Detaildiskussion besonders groß und die Zeit besonders knapp. Unsere Erfahrung mit der Blümchentapete ist ausnahmslos positiv.

Quelle: „Projekte managen“ von Heinz Schulz-Wimmer (ISBN: 3448047864)

Braucht Innovation eine Ethik?

 

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Wie ich in einem früheren Beitrag erwähnte, war ich vor ein paar Wochen in Dubai. Dort habe ich am Postgraduate Institute of Management einen Vortrag über Innovation gehalten.

Nach dem Vortrag hat mich ein Student gefragt, ob Innovation denn immer gut sei. Ich habe zunächst mit „ja“ geantwortet und das klassische Schumpetersche Argument zitert, dass durch Innovation Fortschritt möglich wird. Der Student gab dann als Gegenbeispiel die innovativen Finanzprodukte wie Collateralized Debt Obligations an, die zur gegenwärtigen weltweiten Finanzkrise geführt haben. Der Student meinte, dies seien Innovationen, die es wohl besser nicht gegeben hätte. Dieses Beispiel hat mich zum Nachdenken gebracht.

Das gängige Beispiel für die Fragwürdigkeit des Nutzens von Innovationen ist bei der Waffentechnik. Nach 1945 galt dies besonders für Atomwaffen, und es ist viel Kritik an die Mitarbeiter des Manhattan Projects gerichtet worden, die die erste Atombombe gebaut haben. Die Problematik wurde auch von Friedrich Dürrenmatt in seinem berühmten Schauspiel Die Physiker verarbeitet.

Es ist aber nicht jedes Innovationprojekt ein militärisches Projekt und die ethischen Fragen sind nicht immer so deutlich wie bei der Entwicklung einer neuen Massenvernichtungswaffe. So auch bei den derivativen Finanzinstrumenten, die es ja nicht zum Ziel haben, Menschen umzubringen oder Städte zu zerstören. Dennoch können solche Instrumente – wie wir jetzt sehen – eine äußerst schädliche Wirkung entfalten. So ist es – für mich jedenfalls – nicht klar, wie diese Erfindungen ethisch zu beurteilen sind. Übliche ethische Kriterien wie „Durch die Idee soll keinem Menschen Schaden zugefügt werden“ greifen in solchen Fällen nicht, weil die Schadenswirkung der Idee zum Zeitpunkt ihrer Entstehung nicht abzusehen ist. Ich vermute, dass ich keine Bedenken gehabt hätte, an Ideen für solche Produkte mitzuwirken.

Ich habe mich also gefragt, ob es weitere Kriterien gibt, die man für Innovationen anwenden kann. Nach kurzer Überlegung ist mir ein solches Kriterium eingefallen, nämlich: „Bringt diese Innovation einen Mehrwert?“ Mehrwert bildet die Basis jedes Wirtschaftsgefüges, indem Produkte und Dienstleistungen einen höheren Wert liefern, als zu ihrer Entstehung benötigt wurde. Diese Erkenntnis gehört zur Grundlagenausbildung jedes Wirtschaftsstudenten und jedes Entrepreneurs. Die bekanntesten Beispiele für Innovation – das Auto, die Kreditkarte, das Penicillin – sind genau die, die einen beträchtlichen Mehrwert für die Menschheit ermöglicht haben.

Nun bringt aber nicht jede Innovation einen Mehrwert mit sich. Die Mehrzahl aller angeblichen Innovationen beschränkt sich auf triviale Line Extensions oder Änderungen der Verpackung und der Präsentation. Solche „Innovationen“ können zwar kurzfristige Verkaufserfolge für ein Unternehmen bewirken, einen Fortschritt für die Gesellschaft bringen sie jedoch nicht.

Ich habe alle Ideenfindungen Revue passieren lassen, an denen Zephram als Dienstleister beteiligt gewesen ist. Dabei habe ich festgestellt, dass wir beide Arten von Projekten gehabt haben: solche, die zu Mehrwert bringenden Innovationen geführt haben, und solche, bei denen dies nicht der Fall war. Tatsächlich waren die Projekte für mich befriedigender, bei denen ein echter Mehrwert entstanden ist, beispielsweise ein verbessertes Produkt, eine hochwertigere Dienstleistung oder eine Einsparung unnötiger Kosten.

Die erste Innovationsphase wird oft mit der Aufzucht von Pflanzen verglichen: Zuerst sät man Anregungen und Rohideen, danach beschützt und pflegt man sie durch Recherchen und Argumente so lange, bis jeder ihre Schönheit oder ihren Nutzen erkennen kann. Diese Metapher hilft mir, mich daran zu erinnern, dass Innovation zu einem Mehrwert führen soll.

Zehn Suchfelder für neue Produkte

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Der erste Schritt im Innovationprozess ist die so genannte Suchfeldbestimmung. Hier wird als Vorbereitungsschritt festgelegt, auf welchen Gebieten Ideen entwickelt werden sollen. Die Suchfeldbestimmung ist wichtig, um präzise Fragen und Anregungen während der Ideenproduktion zu ermöglichen. Ohne vorherige Festlegung der Suchfelder wird die Streubreite der Ideen zu groß, und viele der Ideen passen nicht zu den Bedürfnissen des Auftraggebers.

Für die Suche nach Ideen für neue Produkte oder für die Verbesserung bestehender Produkte bietet Michel Robert in seinem Buch Product Innovation Strategy eine hilfreiche Liste von Suchfeldern. Unter der Überschrift New Product Opportunities zeigt er 10 Ereignisse bzw. Entwicklungen auf, die Gelegenheiten für neue Geschäftsideen liefern können:

  • Unexpected Successes: Wo ist etwas besser verlaufen, als erwartet? Ein bekanntes Beispiel hierfür ist Ray Kroc. Ihm ist als Verkäufer von Milchshake-Geräten aufgefallen, dass ein kleiner Schnellimbiss ungewöhnlich viele Geräte bestellt hat. Er erkündigte sich, und stellte fest, dass der Laden besonders erfolgreich war. Kroc kaufte einen Anteil, und die Fast-Food-Kette McDonalds war geboren.
  • Unexpected Failures: Wo ist – wider erwarten – etwas schief gelaufen? Hier zitiert Robert das bekannte Beispiel des Edsel, das – trotz riesigem Aufwand von Ford – gefloppt ist. Daraus habe Ford aber gelernt, dass Automobile Lifestyle-Objekte geworden waren. Ihr nächstes Modell – der Mustang – hat diese Erkenntnis berücksichtigt und war ein großer Erfolg.
  • Unexpected External Events: Unerwartete Ereignisse können neue Bedürfnisse erzeugen. So hat die Ölkrise in den 70er Jahren den Bedarf nach kleineren, Kraftstoff sparenden Autos erzeugt. Die japanischen Hersteller haben am schnellsten reagiert, und dadurch – vor allem in USA – im Markt Fuß fassen können.
  • Process Weaknesses: Flaschenhälse und andere Prozessprobleme geben Aufschluss über neue oder verbesserte Dienstleistungen. Viele Menschen, die einen Flug buchen, brauchen auch ein Hotel und einen Mietwagen. Diese drei Prozessschritte werden heutzutage oft als Gesamtpaket angeboten.
  • Industry / Market Structure Changes: Änderungen in der Branche oder im Markt können Änderungen in der Nachfrage zur Folge haben. In der Gesundheitsbranche  gibt es ein wachsendes Interesse an alternativen Heilmethoden, was zu einer Fülle an neuen Produkten und Dienstleistungen geführt hat.
  • High-Growth Areas: Branchen mit schnellem Wachstum erzeugen eine Fülle von Gelegenheiten. Zur Zeit sind die so genannten sozialen Applikationen im Internet ein solcher schnell wachsender Bereich, der schon Erfolge wie Facebook und YouTube hervorgebracht hat.
  • Converging Technologies: Wenn zwei oder mehr Technologien eine gewisse Reife erlangen, entsteht durch die Kombination die Möglichkeit für neuartige Produkte. Ein Beispiel sind Navigationssysteme und andere geoinformatische Produkte, die erst durch die Verfügbarkeit von Mikroprozessoren, Flachbildschirmen und Geoinformationssystemen möglich geworden sind.
  • Demographic Changes: Neue Bevölkerungsgruppen und Milieus bedeuten neue Bedürfnisse. In vielen Ländern gibt es beispielsweise einen wachsenden Anteil an ethnischen Minderheiten, für die spezielle Produkte angeboten werden können.
  • Perception Changes: Wenn sich die Wahrnehmung einer Sache ändert, können neue Angebote diese Wahrnehmung bedienen. Das Mobiltelefon war früher nur ein Gebrauchsgegenstand. Es wurde aber zunehmend als Lifestyle-Produkt wahrgenommen, was zu Produkten wie Klingeltönen und bunten Schmuckschalen geführt hat.
  • New Knowledge: Neues Wissen auf der Angebotsseite ermöglicht neue Lösungen und auf der Nachfrageseite neue Wünsche. Die allgemeine Verbreitung des Wissens um die gesundheitsschädliche Wirkung von Zigaretten hat beispielsweise zu vielen Entwöhnungs- und Ersatzprodukten geführt.

Diese Checkliste liefert sehr hilfreiche Hinweise, wenn neue Produkte entwickelt werden sollen. Allerdings sind diese Hinweise notwendigerweise sehr abstrakt gehalten und eignen sich in der Form nicht unmittelbar zur Ideenproduktion. Wie immer bedarf es einer Konkretisierung der Checklisteneinträge, um Fragen zu gewinnen, die zu neuen Produktideen führen. Beispielsweise kann man bei den Prozessschwächen fragen:

  • Wo können zwei benachbarte Prozessschritte zusammengeführt werden?
  • Wo ist ein Prozessschritt überflüssig?
  • Welcher Prozesschritt bildet einen Flaschenhals?
  • Welchem Prozesschritt fehlt eine gute Schnittstelle zu seinem Vorgänger oder Nachfolger?
  • Gibt es einen Prozesschritt, der besser in zwei aufgeteilt Schritte werden sollte?

Es gehört zur Kunst des Ideenfabrikanten, aus solchen allgemeinen Tipps, die häufig aus der Innovationsliteratur stammen, einfache und wirksame Fragen zu generieren, die schnell und leicht zu guten Ideen führen. Hierin zeigt sich unter anderem auch die Qualität einer Ideenfabrik.

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Kompaktwissen Ideenfindung

The Lead Non-User Method

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Innovation researcher Eric von Hippel introduced the concept of the Lead User in 1986 as part of his research in User Innovation. Lead Users are those customers who have the most advanced needs and are therefore most likely to be interested in innovations to the product they are buying.

This insight gave rise to the Lead User Method, whereby Lead Users are integrated into the ideation process. The underlying assumption is, that because of their superior motivation and knowledge, Lead Users will be able to supply the best ideas for product innovations. The Lead User Method is one of the most commonly cited examples of Open Innovation.

If this assumption is justified, then the Lead User Method will lead to incremental and perhaps even radical innovations, i.e. changes to existing products which improve their performance in a minor or perhaps even a major way. However, the method will not generate new product ideas; in particular, it will not lead to ideas for disruptive innovations, since these are not in the interest of a lead user. This deficiency of the Lead User Method is summed up nicely by a quote from Henry Ford:

If I had asked people want they wanted, they would have answered, „better horses“.

This observation leads to the concept of the Lead Non-User Method. In this method, non-users of the product are targeted as idea-givers. This concept is based on the rationale that non-users will have ideas that are outside the space inhabited by producer and users alike.

However, it is important to realise that not just any non-user will do; a Lead Non-User has to fulfil certain criteria. As is the case for Lead Users, Lead Non-Users must be on the cutting edge of their „non-userness“. For (a tongue-in-cheek!) example, a manufacturer of kitchenware might choose single men as lead non-users, since these are (presumably) an inept and unknowledgeable target group with respect to this type of product. More seriously, asking a senior citizen or a handicapped person for ideas on improving a mobile phone will yield very different results compared to asking a early-adopting teenager or jet-setting businessman.

Die Finanzkrise: Hochkonjunktur für den Ideenmanager

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Alle Welt spricht zur Zeit von der Finanzkrise, die vielerorts Kurzarbeit und Kündigungen zur Folge hat. Es gibt aber eine Berufsgruppe, die von der aktuellen Situation profitieren müsste: die Ideenmanager.

Der Ideenmanager hat die Aufgabe, in einem Unternehmen die Ideen der Mitarbeiter zu sammeln und zu beurteilen. Diese Ideen können zur Verbesserung aller Aspekte des Unternehmens dienen.

In Deutschland geht das Ideenmanagement auf den Unternehmer Alfred Krupp zurück, der 1872 verkünden ließ:

Anregungen und Vorschläge zu Verbesserungen […] sind aus allen Kreisen der Mitarbeiter dankbar entgegen zu nehmen und durch Vermittelung des nächsten Vorgesetzten an die Procura zu befördern, damit diese ihre Prüfung veranlasse.

Ideenmanagement hieß lange Zeit (und mancherorts immer noch!)  betriebliches Vorschlagswesen; erst in letzter Zeit hat es den moderneren Namen erhalten.

Ideenmanagement wird in der Regel aktiv betrieben, um Ideen zur Verbesserung der Effizienz im Unternehmen zu gewinnen. Das Deutsche Institut für Betriebswirtschaft veröffentlicht jährlich in ihrem DIB-Report Statistiken zu den erzielten Kostenersparnissen in verschiedenen Branchen. So wurden 2007 geschätzte 27 Milliarden Euro in deutschen Unternehmen durch Mitarbeiterideen gespart.

In einer Finanzkrise denkt jeder Manager sofort an Kostensenkungen und andere Arten von Effizienzsteigerung. In vielen Unternehmen sind auch in den letzten Monaten Anweisungen erfolgt, die Kosten um einen gewissen Prozentsatz zu reduzieren.

Es ist bekannt, dass es in den meisten Organisationen viele Potentiale zur Effizienzsteigerung gibt. Allerdings sind diese Potentiale oft versteckt und müssen erst zutage gefördert werden. Hier ist der Ideenmanager gefragt, denn er besitzt Instrumente zur Aufdeckung von Ideen in den Köpfen seiner Kolleginnen und Kollegen.

Auch aus unserer Erfahrung bei Zephram mit Ideenfabriken für das Ideenmanagement wissen wir, dass Mitarbeiter viele gute Ideen zur Kostenreduktion produzieren können. Die Voraussetzung dafür ist – wie bei jeder Ideenfindung – dass sie die richtigen Anregungen und Fragen bekommen, um die Ideen aus ihren Köpfen zu locken. Solche Ideenfabriken bringen regelmäßig Ideen hervor, die ein Einsparpotential von mehr als 100.000€ im Jahr haben. Eine einzige solche Idee rechtfertigt die Kosten für die Ideenfabrik allemal!

Der Ideenmanager, der die Gelegenheit der heutigen Zeit erkennt, kann mit Hilfe der richtigen Instrumente einen erheblichen Beitrag zur Stärkung seines Unternehmens in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation leisten.

(Zitatquelle: Wikipedia)