7k-checklisteDie Bewertung von Geschäftsideen

Die Bewertung von Geschäftsideen ist eine oft unterschätzte Aufgabe im Innovationsprozess. Es müssen viele verschiedene Kriterien beachtet werden, und eine einzige falsche Einschätzung kann zum Scheitern des Innovationsprojektes führen. Aus diesem Grund erfolgt die Bewertung in mehreren Phasen; beim traditionellen Innovationsmanagement in Form eines Stage-Gate-Prozesses und bei moderneren Ansätzen nach den Prinzipien der Discovery-Driven Innovation.

Für einen traditionellen Innovationsansatz bietet die 7K-Checkliste eine Orientierung für die erste Bewertungsphase. Durch die Gleichheit der Erstbuchstaben hat die 7K-Checkliste den weiteren Vorteil, leicht merkbar zu sein.

Die 7K-Checkliste

Die 7K-Checkliste hat die folgenden sieben Einträge:

  • Kundennutzen
  • Konkurrenzvorteile
  • Kundenpotenzial
  • Kompetenzen
  • Kommunikation
  • Kosten
  • Kapital

Die Einträge erscheinen hier in einer Reihenfolge, in der sie zweckmäßigerweise abgearbeitet werden sollten.

Die Einträge im Einzelnen

Kundennutzen

Zunächst muss festgestellt werden, ob die Geschäftsidee einen wertvollen Kundennutzen anbietet. Ist dies nicht der Fall, kann die Idee keinen Erfolg haben, und die Bearbeitung der 7k-Checkliste kann abgebrochen werden.

  • Welchen Hauptnutzen hat das Produkt für die Kunden?
  • Welchen Nebennutzen hat das Produkt für die Kunden?
  • Welches Kundenproblem wird durch das Produkt gelöst?
  • Wie wichtig ist dieses Problem für den Kunden?
  • Ist das Nutzenversprechen überzeugend?

Kundenpotenzial

Steht der Kundennutzen fest, wird im zweiten Schritt der 7K-Checkliste ermittelt, wie attraktiv der Markt ist. Dies ist vor allem für Investoren ein wichtiges Bewertungskriterium.

  • Wie groß sind die TAM-, SAM- und SOM-Märkte für dieses Produkt?
  • Wie werden sich diese Märkte in Zukunft entwickeln?
  • Wie viel sind die Kunden bereit, für das Produkt zu bezahlen?
  • Ist der Entwicklungspfad vom SOM- zum SAM-Markt erkennbar?

Konkurrenzvorteile

Ist auch der Markt attraktiv, gilt es als Nächstes, die Konkurrenzangebote zu vergleichen. Je stärker die Vorteile der Geschäftsidee gegenüber den Alternativen sind, desto mehr werden die Vermarktung einfach und der Marktanteil hoch sein.

  • Welche Vorteile hat das Produkt gegenüber den verfügbaren Alternativen?
  • Treffen diese Vorteile auf ein wichtiges oder ein nebensächliches Kundenbedürfnis?
  • Sind diese Vorteile für die Kunden groß genug, um den Wechsel zu rechtfertigen?
  • Sind diese Vorteile für die Kunden groß genug, um einen Premium-Preis zu rechtfertigen?

Kompetenzen

Zur Verwirklichung der Geschäftsidee und zum Betrieb des Unternehmens sind zahlreiche Kompentenzen erforderlich. Diese müssen entweder im Unternehmen vorhanden oder am Markt durch Kooperation, Anstellung oder Beauftragung erhältlich sein.

  • Wie sehr hängt die Umsetzung der Geschäftsidee von speziellen Kompetenzen ab?
  • Besitzt das Unternehmen alle notwendigen Kompetenzen zur Entwicklung des Produktes?
  • Besitzt das Unternehmen alle notwendigen Kompetenzen zur Vermarktung des Produktes?
  • Kann das Unternehmen gegebenenfalls fehlendes Kompetenzen besorgen?
  • Ist es klar, welche Kompetenzen im Haus, durch Partnerschaften oder durch Beauftragung liegen sollen bzw. müssen?

Kommunikation

Nachdem die grundsätzliche Attraktivität der Geschäftsidee festgestellt worden ist, muss geprüft werden, ob die geplanten Kommunikationswege zum Markt angemessen sind.

  • Wie soll der Markt auf das neue Produkt aufmerksam gemacht werden?
  • Wie soll Kundenfeedback erfasst werden?
  • Wie können sich Kunden über das Produkt informieren?
  • Welche sind die (kauf-)entscheidenden Botschaften?

Kosten

Natürlich müssen auch die bevorstehenden Kosten geschätzt werden. Daraus ergeben sich die Prognosen für den Gewinn und die Kapitalrendite.

  • Wie hoch sind die Kosten bis zum Launch?
  • Wie hoch sind die Herstellungs- und Distributionskosten?
  • Wie verhalten sich die Kosten bei Skalierung des Umsatzes?
  • Wie hoch sind die Kosten für Marketing und Vertrieb?
  • Wie hoch sind die Overheads (z.B. Geschäftsführung, Verwaltung)?

Kapital

Alle Aktivitäten bis zum Launch des Produktes und danach bis zum positiven Cash Flow müssen vorfinanziert werden. Um Investoren gewinnen zu können, muss der Kapitalbedarf bekannt sein.

  • Wie hoch ist die Burn Rate bis zum Launch und danach?
  • Wie lange dauert es nach dem Launch bis zum positiven Cash Flow?
  • Wie viel Geld wird für spätere Wachstumsmaßnahmen benötigt?
  • Was ist der Finanzierungsbedarf?
  • Auf welche Weise soll das Kapital besorgt werden?
  • Welche Renditeerwartung hat der Kapitalgeber?

Fehlende Aspekte

Die 7K-Checkliste eignet sich nur für eine Erstbewertung von Geschäftsideen; viele wichtige Fragestellungen sind in ihr nicht enthalten. Dazu gehören unter anderem:

  • Schutzrechte (Anmeldefähigkeit von Patenten oder Gebrauchsmustern)
  • Rechtliche Voraussetzungen (Erforderliche Lizenzen oder Genehmigungen)
  • Konkurrenzsituation (Welche Wettbewerber gibt es bereits? Wie könnten sie auf das Produkt reagieren?)
  • Realisierbarkeit (Wie lange wird sie voraussichtlich dauern? Welche Technologien sind dafür erforderlich?)

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Zuletzt aktualisiert am 15. März 2024 von Graham Horton

 


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