paradox ideenbewertung

Drei Experten A, B und C sollen eine Idee beurteilen. Für diese Beurteilung sind die zwei Bewertungskriterien X und Y relevant. Erfüllt die Idee beide Kriterien, so wird sie akzeptiert, sonst wird sie abgelehnt.

Wir nehmen nun für die drei Experten eine bestimmte Kombination von Meinungen an:

  1. Experte A ist der Meinung, dass beide Kriterien erfüllt sind und votiert deshalb für die Idee.
  2. Experte B ist der Meinung, dass Kriterium X erfüllt ist, das Kriterium Y jedoch nicht. Er stimmt also gegen die Idee.
  3. Experte C ist der Meinung, dass Kriterium X nicht erfüllt ist, das Kriterium Y jedoch schon. Er stimmt also ebenfalls gegen die Idee.

Nun haben wir die paradoxe Situation, dass die Mehrheit der Experten sowohl Kriterium X als auch Kriterium Y als erfüllt ansieht, die Idee aber dennoch abgelehnt wird. Die Situation ist ähnlich dem Problem mit den versteckten Profilen, wo eine spezifische Verteilung von Wissen oder Meinungen (möglicherweise) zum falschen Ergebnis führen kann.

Die Wissenschaft hat erst in letzter Zeit dieses Paradox entdeckt und hat es zum Anlass genommen, Bewertungsmethoden zu entwickeln, die damit umgehen können. Diese Methoden setzen aber Bedingungen voraus, die für die Bewertung von Ideen im Innovationsprozess nicht realistisch sind.

Eine Lösung für die Ideenfabrik würde darin bestehen, die Evaluation der Kriterien einzeln zu aggregieren, und das Gesamturteil auf der Grundlage der aggregierten Kriterienurteile zu bilden.