Der Innovationsmanager ist dafür verantwortlich, dass Innovationen den gewünschten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Diese Innovationen können beispielsweise neue oder verbesserte Produkte und Dienstleistungen, effizientere Prozesse oder neue Geschäftsmodelle sein. Die Beiträge können verschiedene Wettbewerbsvorteile sein: Die Marktposition des Unternehmens zu stärken, Umsatzwachstum zu generieren oder Marktanteile zu verteidigen. Dazu muss der Innovationsmanager entlang des Innovationsprozesses eine Vielzahl von Schnittstellen koordinieren und Aktivitäten lenken.
Der Innovationsmanager steuert den Innovationsprozess
Die zentrale Aufgabe des Innovationsmanagers ist, die verschiedenen Innovationsprozesse in seiner Organisation zu entwickeln und zu betreiben. Beim traditionellen Innovationsprozess, der eine Stage-Gate-Struktur hat, heißt dies, Anzahl und Inhalt der Arbeitsphasen vorzugeben und Bewertungskriterien und Entscheidungsalternativen in den sogenannten Gates zu definieren.
Gegenüber der Geschäftsleitung hat der Innovationsmanager die Aufgabe, die Wirksamkeit der Innovationsprozesse zu melden. Dafür müssen KPIs (Key Performance Indicators) vereinbart und regelmäßig ermittelt werden. Das ROI (Return On Investment) – das heißt, die Ausgaben, die das Unternehmen für Innovation ausgibt – müssen sich schließlich in Form von Marktanteilen, Umsatzwachstum oder anderen Vorteilen auszahlen.
Er beobachtet den Markt und das Umfeld
Das sich ständig ändernde Umfeld eines Unternehmens liefert wichtige Hinweise für Innovationsgelegenheiten und Innovationsnotwendigkeiten. Der Innovationsmanager hat die Aufgabe, diese Information zu akquirieren und zu interpretieren.
Der Innovationsmanager beobachtet die Konkurrenz, damit er stets über ihre Aktivitäten auf dem Laufenden ist. Jedes neue oder verbesserte Angebot eines Wettbewerbers kann den Anlass geben, eine eigene Innovation zu initiieren. Neue Geschäftsmodelle und Patentanmeldungen von Konkurrenten geben möglicherweise Hinweise über deren Strategien oder Entwicklungen, die die eigene Marktposition gefährden können und mit Innovationen begegnet werden müssen.
Aus dem selben Grund muss sich der Innovationsmanager über Trends und neue Technologien informieren. Dies gilt sowohl für Änderungen innerhalb seiner Branche als auch für allgemeine Entwicklungen; das Internet hat beispielsweise einen Einfluss auf nahezu alle Bereiche der Wirtschaft und ermöglicht ständig neue Möglichkeiten für Innovationen. Das Innovation Radar ist ein Werkzeug um solche Entwicklungen im Umfeld im Auge zu behalten.
Er unterhält Kontakte mit Geschäftspartnern
Zu den Aufgaben des Innovationsmanagers gehört es, Kontakt zu den Geschäftspartnern zu halten, die für Innovation wichtig sind. Diese können Lieferanten sein, mit denen Innovationspartnerschaften bestehen oder Hochschulen, die in seinem Auftrag Studentenprojekte betreuen oder Forschungsaufträge bearbeiten.
Oft werden externe Unternehmen in spezifische Innovationsprojekte einbezogen. Diese können Unternehmensberatungen oder Marktforscher sein. Bei fortschrittlichen Projekten gehören auch Inkubatoren oder Startups dazu. Es können auch für einzelne Stationen oder Abschnitte des Innovationsprozesses Moderatoren oder Berater mit spezifischen Kompetenzen beauftragt werden. (Dies ist das Gebiet, auf dem Zephram tätig ist.) Der Innovationsmanager ist für die Projekte mit diesen Partnern oft Projektmanager und Auftraggeber zugleich, denn er muss dafür sorgen, dass die Partner den geforderten Beitrag zu den eigenen Innovationszielen liefern.
Der Innovationsmanager analysiert und bewertet Feedback von Kunden. Dieses Feedback kann unterschiedliche Formen haben: Anfragen nach neuen Produkteigenschaften, Fehlermeldungen und sogar Beschwerden können alle Hinweise für defensive oder offensive Innovationen enthalten. Im Idealfall spricht er mit ihnen über ihre eigenen Innovationspläne, um als bevorzugter Lieferant mitwirken zu können.
Der Innovationsmanager ist gut vernetzt
Innovation ist eine interdisziplinäre Aktivität, die viele interne und externe Beteiligte berührt. Entsprechend fällt es dem Innovationsmanager zu, die verschiedenen Akteure zu vernetzen und zu koordinieren.
Zu den internen Bereichen gehören Marketing, Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie die Geschäftsleitung. Es gibt auch neben dem Innovationsmanager einzelne Fachverantwortliche, beispielsweise Produktmanager, Ideenmanager und Business Development Manager.
Der Innovationsmanager bildet eine Schnittstelle zwischen all diesen Bereichen und Personen. Er sorgt dafür, dass die notwendige Information zwischen ihnen ausgetauscht wird und dass je nach Projekt die richtigen beteiligt werden. Zur Schnittstellenfunktion gehört auch, die „Sprache“ des jeweiligen Gesprächspartners zu kennen und gegebenfalls als Dolmetscher zu fungieren.
Er unterstützt bei Strategie und Entscheidungen
Der klassische Innovationsprozess besteht aus einer Ideenphase und einer Implementierungsphase. Dabei werden die am meisten versprechenden Ergebnisse aus der Ideenphase der Geschäfts- oder Business Unit-Leitung zur Entscheidung vorgelegt, bevor sie in die (viel teurere) Implementierungsphase übergehen. Es ist Aufgabe des Innovationsmanagers, diese Entscheidungen vorzubereiten. Dazu schreibt er typischerweise ein Business Case oder sogar einen Business Plan, das bzw. der das Potential und die Vor- und Nachteile des Vorschlags beschreibt.
Auch gehört es zu den Aufgaben des Innovationsmanagers, die Geschäftsleitung dabei zu unterstützen, eine Innovationsstrategie für sein Unternehmen zu formulieren. An ihn wird anschließend ein großer Teil der Verantwortung übertragen, diese Strategie zu implementieren.
Fazit
Je nach Größe und Aufbau des Unternehmens können manche dieser Aufgaben bei einem Produktmanager oder Business Development Manager liegen bzw. mit ihnen geteilt werden.
Links
Kompaktwissen Innovationsmanagement
Zuletzt aktualisiert am 15. Mai 2024 von Graham Horton