von Graham Horton

Der Polterabend sollte einmalig sein
Jedes Brautpaar will, dass sein Polterabend für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis wird. Für viele heißt das, dass etwas Einmaliges oder Überraschendes dabei sein muss. Dafür brauchen sie aber Ideen. In diesem Artikel zeigen wir, wie die verschiedenen Perspektivwechsel verwendet werden können, um Ideen für den Polterabend zu finden.
Die Zufallstechnik
Der Perspektivwechsel, der am einfachsten zu erzeugen ist, ist der Zufall. Die Zufallstechnik setzt beliebige Wörter, Bilder oder Objekte als Anregungen für Ideen ein. Für komplizierte Aufgaben ist die Methode nicht empfehlenswert, aber in diesem Fall funktioniert sie sehr gut.
Die folgende Tabelle enthält 20 zufällig gewählte Begriffe. Jeder von ihnen kann schnell zu lustigen Ideen für den Polterabend führen.
Ferne Länder | Hobbybastler | Großstadt
| Verwechslung | Theater |
Olympische Spiele | Märchen | Zauberer | Künstleratelier | Börse |
Königliche Familie | Philosoph | Kaufhaus | Strandurlaub | Beruf |
Geschichtsbuch | Weihnachten | Orchester | Spielzeugkiste | Superstar |
Die Anregungen sehen dann beispielsweise wie folgt aus:
- Wie würde ein Philosoph feiern?
- Welche Ideen für den Polterabend fallen uns ein, wenn wir an Weihnachten denken?
- Was würde ein Zauberer zum Polterabend beitragen?
Die Analogietechnik
Bei der Analogietechnik werden Situationen gesucht, die mit der Aufgabe etwas Gemeinsames haben. Dann werden Lösungen aus diesen Situationen auf die eigene Aufgabenstellung übertragen. Dabei können die Situationen und die Lösungen entweder real oder imaginär sein.
Die nächste Tabelle enthält zehn bekannte Situationen, in denen gefeiert wird. Es fällt nicht schwer, Ideen für einen Polterabend daraus zu entwickeln.
Oscar-Verleihung | Opernball | Weltmeisterschaft | Prinzessin befreit | Führerschein |
Wahlsieg | Hobbit-Geburtstag | Premiere | Lottogewinn | Silberne Hochzeit |
Die Ideen entstehen durch Fragen wie…
- Was könnten wir vom Opernball übernehmen?
- Was finden wir an einer Hobbit-Geburtstagsfeier gut?
- Was ist schön an einer Silbernen Hochzeit?
- Wie wird bei einer Filmpremiere gefeiert?
Die Suchfeldmatrix
Die Suchfeldmatrix ist ein etwas anspruchsvollere und aufwendigere Ideenfindungsmethode. Sie verknüpft zwei verschiedene Aspekte der Aufgabenstellung, um Suchfelder für Ideen zu definieren. Häufig reichen aber schon solche Kombinationen, um neue Ideen zu inspirieren. Am häufigsten wird die Matrix benutzt, indem Komponenten und Ziele der Aufgabenstellung gegenübergestellt werden.
Die nächste Tabelle enthält zehn Aspekte eines Polterabends wie Musik und Dekoration und zehn Ziele, die das Brautpaar für seinen Polterabend hat wie Spaß haben und Überraschung schaffen.

Beispiele für Suchfelder sind dann:
- Wie können wir mit einer (Show-/Spiel-)Einlage die Gäste überraschen?
- Wie können wir mit den Einladungen eine Vorschau auf das Eheleben machen?
- Wie können wir im Nachgang zum Polterabend Freundschaften verstärken?
- Wie können wir mit Geschenken Lust auf die (Ehe-)Zukunft machen?
Natürlich sind diese Einträge nur Beispiele; Jedes Brautpaar wird seine eigenen Vorstellungen von den Zielen für den Polterabend haben.
Die Suchfeldmatrix kann ergänzt werden, indem die Zufallspersonen oder Analogien zu den Fragen hinzugefügt werden, zum Beispiel:
- Wie würde ein Hollywood-Star mit einer (Show-/Spiel-)Einlage die Gäste überraschen?
- Wie würde ein Philosoph mit einem Motto eine Vorschau auf das Eheleben machen?
- Wie würde ein Künstler mit Geschenken Lust auf die (Ehe-)Zukunft machen?
Die Semantische Intuition
Die Semantische Intuition ist auch eine Kombinationstechnik. Es werden zwei Wortlisten vorbereitet, die mit einen Zusammenhang mit der Ideenfindungsaufgabe haben. Dann werden der Reihe nach zwei Wörter zufällig gewählt und zu einem neuen Wort zusammengeführt. Dieses neue Wort bildet die Anregung für neue Ideen.
Die nächste Tabelle zeigt zwei Wortlisten, um Ideen für den Polterabend zu finden:
| Liste 1 | | | Liste 2 |
Spaß | Glück | Liebe | | Geschenk | Karte | Botschaft |
Freundschaft | Ehe | Familie | | Spiel | Schmuck | Musik |
Zukunft | Glückwunsch | Treue | | Nachweis | Erinnerung | Scherz |
Mögliche Wortkombinationen sind dann zum Beispiel:
- Freundschaftserinnerung
- Treuenachweis
- Zukunftsbotschaft
- Glückschmuck
Bei dieser Aufgabe hat die Semantische Intuition eine ähnliche Wirkung wie die Suchfeldmatrix. (Das ist nicht immer der Fall.) Auch hier gilt natürlich, dass das Brautpaar (oder die Freunde, die den Polterabend vorbereiten) die zwei Listen mit eigenen Wörtern füllen sollen.
Die Provokationstechnik
Die Provokationstechnik ist die anspruchsvollste Art von Perspektivwechsel. Sie beruht darauf, Annahmen und Glaubenssätze in Frage zu stellen, um neue Blickwinkel auf die Aufgabe zu erhalten.
Hier sind ein paar Beispiele für Provokationen, die aus gebräuchlichem Wissen über Polterabende abgeleitet wurden. Sie entstehen, indem man bekannte Tatsachen verfälscht und ihnen die Phrase Was wäre, wenn… voranstellt:
- Was wäre, wenn nicht das Brautpaar, sondern die Gäste demnächst heiraten würden?
- Was wäre, wenn das Brautpaar zum Polterabend nicht erscheinen würde?
- Was wäre, wenn es zwei Polterabende geben würde?
- Was wäre, wenn der Polterabend im Dschungel stattfinden würde?
Die Ideenfindung mit Provokationen fällt manchen schwer, kann aber dafür zu sehr innovativen Ideen führen.
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Kompaktwissen Ideenfindung
von Graham Horton
Die Ideenfindungsmethode Provokation wird oft genutzt, um Ideen für die Werbung zu finden. Hier sind ein paar Beispiele.
Umkehrung
Bei der Umkehrung wird eine gewohnte Beziehung umgedreht oder eine bekannte Tatsache auf den Kopf gestellt.
In diesem Beispiel wird für Vitamintabletten für Tiere geworben:
Hier wird für einen scharfen Tomatenketchup geworben. (Auf Englisch sind die Wörter für scharfe und heiße Speisen gleich.)

Annahmen aufheben
Ein Hersteller von Büromöbeln wirbt, indem er die Annahme Es ist gut, Sachen aufzuräumen aufhebt:

In diesem Beispiel wird für einen neuen, raucharmen Kraftstoff geworben. Die Werbung lebt davon, dass sie die selbstverständliche Annahme Rauchentwicklung ist schlecht hinterfragt. Wir sehen einen Indianerhauptling, der gar nicht begeistert ist, denn ohne Rauch kann er keine Rauchzeichen senden.

von Graham Horton

Suchfelder für die Produktinnovation
Der erste Schritt bei der Ideenfindung für neue Produkte ist die Festlegung der Ziele und die Wahl der Suchfelder. Zu den grundlegenden Zielentscheidungen für ein Unternehmen gehört beispielsweise die Festlegung des relevanten Quadranten in der Ansoff-Matrix. Durch die Suchfelder werden die einzelnen Ideenfindungsufgaben definiert, die dann im nächsten Schritt des Innovationsprojektes zu lösen sind.
Innovationsvorhaben in der unteren Zeile der Ansoff-Matrix richten sich an bestehende Zielgruppen und betreffen sowohl neue Produkte als auch Produktverbesserungen. In diesem Fall hat das Unternehmen einen großen Vorteil durch seine bereits existierenden Kenntnisse und Beziehungen. Wenn die Innovationskultur gut etabliert ist, verfügen viele Bereiche des Unternehmens über wertvolle Information, die bei der Suchfeldwahl nützlich sein können. Zum Beispiel kann die Marketing-Abteilung Information über Markttrends und Wettbewerber beisteuern, der Vertrieb kennt die Präferenzen und Prioritäten der Kunden, und Techniker kennen die operativen Verhältnisse bei den Kunden vor Ort.
Die Checkliste
Die folgende Checkliste enthält 50 Anregungen für Produktinnovationen, die aus einer bestehenden Kundenbeziehung gespeist werden. Natürlich sind nicht nur materielle Produkte, sondern auch Dienstleistungen gemeint.
Wir könnten in Zukunft anbieten, …
- was wir besser können, als unsere Kunden
- was für unsere Kunden lästig ist
- was die Markttrends prophezeien
- (PERFECT): was den Komfort für unsere Kunden erhöht
- (PERFECT): was ein Risiko für unsere Kunden verringert
- (PERFECT): was unseren Kunden Zeit spart
- (PERFECT): was die Produktivität unserer Kunden erhöht
- (PERFECT): was unseren Kunden hilft, Geld zu sparen
- (PERFECT): was ein Problem für unsere Kunden löst
- was unsere Lead-User sich wünschen
- was ein Interessent statt unseres Produktes von einem Wettbewerber gekauft hat
- was die Kunden unserer Kunden brauchen, aber noch nicht bekommen
- (Internet-Namen): was jetzt in Verbindung mit unserem Produkt durch das Internet möglich geworden ist
- eine umweltfreundlichere Variante unseres Produktes
- was unseren Kunden erlaubt, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren
- was unseren Kunden einen Fortschritt bei der Verwirklichung ihrer Strategie ermöglicht
- (Servitization): eine Dienstleistung, die unser Produkt ergänzt
- ein Produkt, das unsere Dienstleistung ergänzt
- was Google Suggest in Verbindung mit unserer Produktbezeichnung vorschlägt
- was es unseren Kunden ermöglicht, ihre Ziele zu erreichen
- was für unsere Kunden Fixkosten in variable Kosten umwandelt
- (RATE-Fragen): womit unser Produkt in der Beurteilung durch unsere Kunden am besten abschneidet
- (RATE-Fragen): womit unser Produkt am schlechtesten abschneidet in der Beurteilung durch unsere Kunden
- was unseren Kunden hilft, mehr Nutzen aus unserem Produkt zu ziehen
- was für unsere Kunden ein Sekundärprozess ist
- eine Gesamtlösung (statt eines Produktes) anbieten
- (W2D2): was unsere Kunden brauchen, um unser Produkt verwenden zu können
- (W2D2): was unsere Kunden brauchen vor der Nutzung unseres Produktes
- (W2D2): was unsere Kunden brauchen nach der Nutzung unseres Produktes
- (W2D2): was unsere Kunden brauchen während der Nutzung unseres Produktes
- was unseren Kunden hilft, mehr Umsatz zu machen
- was für unsere Kunden zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt
- wonach unsere Kunden schon gefragt haben
- (Mr. X): was Amazon an unserer Stelle unseren Kunden anbieten würde
- (Mr. X): was ein Fünf-Sterne-Hotel an unserer Stelle unseren Kunden anbieten würde
- was die Wettbewerbsfähigkeit unseres Kunden verstärkt
- was dem Angebot unseres Kunden ein Alleinstellungsmerkmal verleiht
- eine reduzierte Version unseres Produktes
- (Smart-X): eine intelligente Version unseres Produktes
- was unser Produkt disruptiv angreift
- was ein Produkt eines Konkurrenten „entwaffnet“
- eine synergistische Kombination mit einem anderen Produkt
- (IBMisieren): eine „Aldi“- oder eine „KdW“-Version unseres Produktes
- eine High-Tech- oder eine Low-Tech-Version unseres Produktes
- was unseren Kunden Umstände oder Bürokratie spart
- was unseren Kunden mehr Flexibilität ermöglicht
- was unser Produkt überflüssig macht
- was unsere Kunden wegen ihrer eigenen Vorschriften nicht dürfen
- was unsere Kunde brauchen, aber nicht daran gedacht haben, zu suchen
- (Provokation): was unsere Kunden sich schenken würden, wenn sie einen Wunsch frei hätten
Natürlich hängt die Anwendbarkeit der einzelnen Anregungen von der spezifischen Situation des Unternehmens ab: Manche von ihnen müssen umformuliert werden, andere werden gar nicht relevant sein.
Es ist dann Aufgabe des Moderationsteams, aus den gewählten Suchfeldern ein Drehbuch zu entwerfen, das effektive und effiziente Methoden für die Ideenfindung und die Ideenbewertung enthält.
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Kompaktwissen Ideenfindung
Landing Page unseres Seminars Ideenfindung für neue Produkte und Dienstleistungen bei idea-engineering.de
von Graham Horton

Wer Existenzgründer werden möchte, aber noch keine Geschäftsidee hat, kann sich von der Suchmaschine Google helfen lassen. Sie hat nämlich eine Funktion, die häufig verwendete Suchbegriffe anzeigt. Dafür genügt es schon, einfach ein paar Wörter einzugeben. Wer diese Wörter clever wählt, kann dadurch Anregungen erhalten, die als Geschäftsideen für Existenzgründer interessant sind.
Die Titelgrafik zeigt Googles Vorschläge, wenn man den Text wo bekomme ich z eintippt (aber noch nicht auf Enter drückt). Wie man sieht, haben andere Menschen unter anderem Zitronensäure, Zinksalbe und Zimtstangen gesucht.
Mit dem Text wie bekomme ich ra erhält man folgende Vorschläge:

Weitere Möglichkeiten für Anfangstexte sind:
- wo gibt es
- wie kann man
- ich möchte ein
- wer hilft mir
Wer Englisch kann, findet viel mehr Antworten, zum Beispiel mit
- where can i
- where can i get a
- how can i
- i need a
- do i have a problem with
- i cant afford
Diese Methode ist deswegen interessant, weil sie sehr einfach und schnell ist, und weil sie Themen vorschlägt, die viele Menschen beschäftigen. Natürlich gibt es meistens schon Lösungen für die dort beschriebenen Probleme, aber man findet immer noch Bedürfnisse, die noch nicht gut befriedigt werden. Diese sind Geschäftsgelegenheiten, zum Beispiel für einen Online-Shop oder eine Dienstleistung.
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Kompaktwissen Ideenfindung
von Graham Horton

Ideenfindung mit „Mr. X“
Die Mr. X-Technik ist eine schnelle Methode für die kreative Ideenfindung, die sich für einfache Aufgaben eignet. Wir setzen sie in unseren Workshops gerne ein, es sei denn, die Komplexität der Aufgabenstellung lässt es nicht zu. In ihrer schlichtesten Form besteht sie aus einer einzigen Frage:
Was würde <Mr. X> tun?
Voraussetzung für die Durchführung ist eine vorbereitete Liste von geeigneten Personen oder Organisationen, die für <Mr. X> eingesetzt werden können. Jede Ideenfindungsaufgabe wird ihre spezifischen „Mr. Xe“ haben, die eine besondere Funktion haben. Zum Beispiel würden wir in einem Ideenworkshop für Geschäftsmodellinnovationen erfolgreiche Unternehmen wählen. Dafür haben wir sogar eine spezielle Inszenierung, die wir IBMisieren nennen.
Neben den aufgabenspezifischen Beispielen ist es immer hilfreich, auch allgemeine Mr. Xe verfügbar zu haben. Diese bringen Abwechslung in die Methode und können auch dazu genutzt werden, um die Stimmung aufzulockern: Wie würde Harry Potter für unsere Neueröffnung werben?
Im Folgenden präsentieren wie einen Auszug aus unserer Mr. X-Sammlung. Es sind jeweils 10 Beispiele aus zehn verschiedenen Kategorien.
1. Künstler und Erfinder
- Salvador Dali
- Albert Einstein
- Thomas Edison
- Friedensreich Hundertwasser
- Leonardo da Vinci
- J. K. Rowling
- Steven Spielberg
- Werner von Siemens
- Dieter Rams
- Marilyn Monroe
2. Unternehmen
- Google
- Amazon
- Disney
- McDonalds
- Volkswagen
- Bayern München
- Virgin
- Y Combinator
- Zynga
- Lufthansa
3. Tierwelt
- Ameise
- Spinne
- Hai
- Maus
- Tiger
- Schwalbe
- Delfin
- Bakterium
- Adler
- Biene
4. Friedensnobelpreisträger
- Mohammed Younus
- Al Gore
- Aung San Suu Kyi
- Barack Obama
- Tensin Gyatso
- Mikhail Gorbachev
- Nelson Mandela
- Willy Brandt
- Martin Luther King Jr.
- Das Rote Kreuz
5. Fantasiewelten
- Luke Skywalker
- Galadriel
- Die Sternenflottenakademie
- Dr. Who
- Hermione Granger
- Batman
- Scheherazade
- Alice (im Wunderland)
- Mary Poppins
- Thomas Anderson („Neo“)
6. Berufe
- Arzt
- Unternehmensberater
- Wissenschaftler
- Erzieherin
- Dichter
- Politiker
- Architekt
- Informatiker
- Arbeitsloser
- Schauspieler
7. Ferne Länder
- Eine Amazone
- Ein Shaolin-Mönch
- Ein Indianerhäuptling
- Eine hawaiianische Hula-Tänzerin
- Ein arabischer Scheich
- Eine südamerikanischer Schamane
- Ein japanisches Schulmädchen
- Ein nepalesischer Bergführer
- Ein Silicon Valley-Millionär
- Eine italienische Großmutter
8. Institutionen
- Eine Universität
- Das Finanzamt
- Ein Gericht
- Der Deutsche Bundestag
- Die Stadtbibliothek
- Ein Ministerium
- Ein Kindergarten
- Ein Opernhaus
- Ein Museum
- Eine Kirche
9. Helden und Vorbilder
- Batman
- Prinzessin Diana
- Rosa Parks
- Petra Kelly
- Mohandas (Mahatma) Gandhi
- Betty Tisdale
- Frodo Baggins
- Jean-Luc Picard
- Mikhail Gorbatschev
- Papst Johannes Paul II
10. Pioniere und Unternehmer
- Neil Armstrong
- Jacques Cousteau
- Florence Nightingale
- Steve Jobs
- Richard Branson
- Hermann Gmeiner
- Anita Roddick
- Walt Disney
- Martin Luther
- Charles Darwin
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Geschäftsmodell-Ideen durch Vorbilder
Die Mr. X-Technik ist eine einfache Methode, um Ideen zu finden. Sie nutzt fremde Personen oder Organisationen als Perspektivwechsel, die entweder rein zufällig gewählt werden oder einen gewissen Vorbildcharakter für die Aufgabenstellung haben.
Aus diesem Grund eignet sich die Methode, um Ideen für ein Geschäftsmodell zu finden, denn es liegt bei der Suche nach Ideen für ein Geschäftsmodell nahe, zu betrachten, welche Lösungen andere Unternehmen bereits erfolgreich verwirklicht haben.
In diesem Artikel stellen wir mit dem „IBMisieren“ eine besondere Inszenierung der Mr. X-Technik vor, die sich für den Einsatz im Innovationsworkshop anbietet.
Das Geschäftsmodell ‚IBMisieren‘
Voraussetzung für die Durchführung der Methode ist eine vorbereitete Liste von Unternehmen mit erfolgreichen Geschäftsmodellen. Die Wortwolke in der Titelgrafik enthält beispielweise die folgenden Namen:
- IBM
- Sixt
- Uber
- eBay
- Apple
- Virgin
- Zynga
- Cartier
- Disney
- Google
- Kilenda
- Amazon
- De Beers
- Vodafone
- McKinsey
- Salesforce
- McDonalds
- Volkswagen
- Tupperware
- Y Combinator
- Commerzbank
- Rocket Internet
- Deutsche Bahn
- Deutsche Börse
- General Electric
- Bayern München
Die Perspektivwechsel haben dann alle den gleichen Aufbau: Wie könnten wir unser Geschäftsmodell IBMisieren?
Es sind natürlich viele weitere Unternehmen auch möglich. Wichtig ist aber, dass ihre Geschäftsmodelle den Workshop-Teilnehmern bekannt sind.
Beispiele
- Perspektivwechsel: Wie könnten wir unser Geschäftsmodell tupperwareisieren?
Rohidee: Ausgewählte Kunden als Vertriebspartner gewinnen.
- Perspektivwechsel: Wie könnten wir unser Geschäftsmodell mcdonaldisieren?
Rohidee: Marketing-Partnerschaften mit anderen Unternehmen nutzen.
- Perspektivwechsel: Wie könnten wir unser Geschäftsmodell kilendaisieren?
Rohidee: Das wirtschaftliche Potential von Produkten heben, deren Nutzungsdauer kürzer ist, als ihre Lebensdauer.
- Perspektivwechsel: Wie könnten wir unser Geschäftsmodell commerzbankisieren?
Rohidee: Wir bieten unseren Kunden die Finanzierung des Kaufs unserer Produkte an.
Varianten
Die Technik funktioniert gut in internationalen Workshops, weil bekanntlich gilt: In English, every word can be verbed. Auf Deutsch darf aber nicht jedes Wort „geverbt“ werden, sodass eine gewisse Verspieltheit bei den Teilnehmern erforderlich ist.
Wem die Verbisierung von Unternehmensnamen nicht gefällt, kann auf konservativere Formulierungen ausweichen, zum Beispiel:
- Was könnten wir vom Geschäftsmodell von Bayern München lernen?
- Was würde McDonalds an unserem Geschäftsmodell ändern?
Neben den Eigennamen von Unternehmen können auch Industrien, Unternehmensarten, Produktgattungen oder Berufe eingesetzt werden, zum Beispiel:
- Wie könnten wir unser Geschäftsmodell bergwerkisieren?
- Wie könnten wir unser Geschäftsmodell kinoisieren?
- Wie könnten wir unser Geschäftsmodell werkzeugkastenisieren?
- Wie könnten wir unser Geschäftsmodell feuerwehrmannisieren?
Nach unserer Erahrung freuen sich kreativ veranlagte Workshop-Teilnehmer über solche Anregungen, was natürlich für die Ideenfindung sehr förderlich ist. Die konservativeren Formulierungen betrachten wir nur als Rückfallposition.
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Kompaktwissen Geschäftsmodellinnovation
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