Was ist ein Kundenworkshop?
Für Unternehmen im B2B-Geschäft bietet der Kundenworkshop die Gelegenheit, gemeinsam mit einem Kunden ein Innovationsprojekt zu starten. Kundenworkshops haben seit dem Open Innovation-Trend stark an Bedeutung gewonnen, denn durch sie hat der Gastgeber die Möglichkeit, die Pläne und Wünsche seines Kunden besser kennenzulernen und dadurch Ideen für zukünftige Produkte und Produktverbesserungen zu erhalten. Sie können je nach Projektumfang die Form eines Ideenworkshops oder eines Innovationsworkshops haben. Gleichzeitig sind Kundenworkshops ein Werkzeug der Kundenbindung, da sie die Bereitschaft des Lieferanten signalisieren, die Partnerschaft zu vertiefen.
Inhalt eines Kundenworkshops
In der Regel richtet der Lieferant einen Kundenworkshop aus und lädt einen (einzigen) Kunden dazu ein. Der Kunde kann aus zwei Gründen gewählt werden: weil er einen hohen Anteil am Umsatz des Lieferanten hat oder weil er fortschrittlich ist und daher von sich aus ein Interesse an Innovationen hat. Der Workshop dauert einen Tag (mehr sollte man seinen Kunden nicht zumuten), aber manche Unternehmen schließen einen weiteren Tag an, um die soeben erworbenen Erkenntnisse gleich weiter zu verarbeiten.
Für den Moderator ist eine intensive Vorbereitung erforderlich, da das Drehbuch Kenntnis sowohl der Produkte einerseits als auch deren Bedeutung für den Kunden voraussetzt. Entsprechend spezifisch sind auch die Methoden für die Ideenfindung und Ideenbewertung.
Projektbeispiel
Unser Auftraggeber war BASF, der die Zusammenarbeit mit einem wichtigen Kunden – einem Premium-Automobilhersteller – vertiefen wollte. Ziel des Auftragebers war, gemeinsame Entwicklungsprojekte mit dem Kunden ins Leben zu rufen, um Ideen für innovative Werkstoffe für Automobile zu generieren. Die eigenen Chemiker und Innovationsverantwortlichen sollten mit Designern und Ingenieuren des Kunden ins Gespräch kommen und auch über die Dauer des Workshops hinaus mit ihnen zusammenarbeiten.
Der Kundenworkshop dauerte zwei Tage und fand in einem ca. 800qm-großen Saal statt. Neben den Arbeitsbereichen gab es viele Exponate neuer Werkstoffe, und die Teilnehmer konnten auch ein Concept Car des Kunden bewundern. Jedes Unternehmen schickte 24 Mitarbeiter, und das Moderationsteam bestand aus einem Hauptmoderator, acht Team-Moderatoren und zwei Assistenten. Es gab acht Team-Tische mit jeweils drei Mitarbeitern von beiden Unternehmen und einem Team-Moderator.
Im Workshop wurden am ersten Tag mehr als 1800 Rohideen entwickelt, von denen 45 von Vertretern beider Unternehmen favorisiert wurden. Diese wurden am zweiten Workshop-Tag entsprechend ausgebaut und bewertet. Zu den Kriterien für die neuen Werkstoffe gehörten neben technischen Merkmalen auch Eigenschaften wie Emotionalisierung, Qualität, Sicherheit und Fahrkultur.
Im Anschluss an den Kundenworkshop haben wir das Innovationsmanagement für die Top-Ideen übernommen und die Experten beider Unternehmen dabei unterstützt, sie zu vertiefen. Wenige Monate später wurden sie in einer internen Messe dem Top-Management präsentiert.
Kundenstimme zum Open Innovation-Workshop
Wir haben nach gemeinsamen Entwicklungsprojekten für die Anforderungen des Automobils der Zukunft gesucht. Mit Experten eines wichtigen Kunden generierten wir in zwei Tagen viele umsetzbare Ergebnisse. Die besondere Herausforderung war, nachhaltige Begeisterung und eine offene Kommunikation zwischen den Mitarbeitern beider Unternehmen zu schaffen.Zephram hat mit der systematischen Vorbereitung und Durchführung des Innovationsworkshops unsere Erwartungen übertroffen. Die Präsentation der Ergebnisse im Management war sehr erfolgreich. Besonders die Vorgehensweise und die Ergebnisse wurden gelobt.Zephram wird auch in Zukunft unsere Wahl für die Begleitung durch die ersten Innovationsphasen sein.
Stefan Milimonka, Global Key Account Manager, BASF SE
Links
Übersicht der Projektbeispiele
Kompaktwissen Innovationsmanagement
Ein Produktentwicklungsworkshop mit Kunde und Lieferant
Zuletzt aktualisiert am 24. Juli 2024 von Graham Horton