Der Geschäftsmodell-Workshop

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Neue Geschäftsmodelle entwickeln

Intensiver Wettbewerb zwingt Unternehmen zur Innovation. Heutzutage liegt der Augenmerk zunehmend auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, weil diese umfassendere Vorteile bieten als die Produktinnovation allein. Die Geschäftsmodellinnovation bringt aber große Herausforderungen mit sich, da viele Bereiche eines Unternehmens davon betroffen sein können. Dennoch setzen viele Firmen auf sie, weil sie eine höhere Wettbewerbsfähigkeit und eine stärkere Marktposition verspricht. Wir haben mit einem Geschäftsmodell-Workshop einem Kunden geholfen, Ansätze für eine Diversifikation zu finden.

Der Geschäftsmodell-Workshop

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Der Geschäftsmodell-Workshop ist anspruchsvoller als der Produktideen-Workshop. Er hat mehr Freiheitsgrade, und es gibt weniger bis keine Fixpunkte, nach denen wir uns in der Vorbereitung orientieren können. Ein Geschäftsmodell hat auch mehrere Komponenten, sodass jede Idee komplexer ist, als eine vergleichsweise schlichte Produktidee. Es müssen neben dem Produkt selbst Marktsegmente, Kundenbeziehungen, Kernaktivitäten und vieles mehr berücksichtigt werden.

Im Produktideen-Workshop bringt jeder Teilnehmer seine F&E-, Vertriebs- oder Marketing-Expertise für die Aufgabe mit. Im Gegensatz dazu ist ein neues Geschäftsmodell für viele Teilnehmer ein fremdes Thema, und sie fühlen sich weniger sicher.

Die Mr. X-Technik eignet sich für diese Ideenfindungsaufgabe, weil wir damit Vorbilder zeigen können. Wir verwenden selbstgebaute Karten, die einzelne Komponenten eines Geschäftsmodells beschreiben, zusammen mit einem Beispiel. Beim Spielen mit diesen Karten bekommen die Teilnehmer schnell Ideen, die sie versuchen können, auf die eigene Situation zu übertragen.

Ein Beispielprojekt

Unser Auftraggeber war ein mittelständisches B2B-Dienstleistungsunternehmen im Umweltsektor. Sein Markt war stark reguliert und bot kaum Entwicklungsmöglichkeiten. Darum suchte er Gelegenheiten zur Diversifizierung, um sich von dieser Einschränkung zu befreien und neue Umsätze zu generieren.

Wir erhielten den Auftrag, für einen Kreis von etwa 15 Teilnehmern einen eineinhalbtägigen Geschäftsmodell-Workshop durchzuführen. Ziel dieses Workshops war, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, die neue Angebote außerhalb des bestehenden Marktes ermöglichten. Diese Angebote sollten einerseits radikaler Natur sein, andererseits aber so weit wie möglich auf den vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen des Unternehmens basieren.

Neben der Mr. X-Technik haben wir vier weitere Ideenfindungsmethoden durchgeführt. Wir hielten die Provokationstechnik bei dieser Aufgabe für vielversprechend, aber sie kann für die Teilnehmer anstrengend sein. Wir haben sie also in einer Form präsentiert, die Spaß macht und die Stimmung auflockert:

Geschäftsmodell-Workshop provocation

Die Workshop-Teilnehmer waren mit den Bedürfnissen ihrer Kunden und den Trends in ihrem Markt vertraut. Deswegen konnten sie mit Anregungen dieser Art gut umgehen, obwohl die meisten davon sehr weit von ihrem derzeitigen Angebot entfernt waren.

Das Ergebnis des Workshops waren 20 Geschäftsmodellideen und 60 weitere Ideen. Von den 20 entwickelten Geschäftsmodellen waren 15 der Aufgabenstellung entsprechend radikal. Diese würden signifikante Neuerungen im Unternehmen erfordern, um erfolgreich umgesetzt werden zu können. Die Idee mit dem größten Marktpotential hatte ein Geschäftsmodell, das sich in jeder Hinsicht von dem unseres Auftraggebers unterschied. Die Geschäftsführung hat ein Rechercheprojekt genehmigt, und nach einer halbjährigen Testphase wurde ein Tochterunternehmen gegründet, um mit dem neuen Geschäftsmodell in den Markt zu gehen.

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Übersicht der Projektbeispiele

Kompaktwissen Geschäftsmodellinnovation

Beispiele für unsere Innovationsprojekte

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Die Bedürfnisse unserer Kunden sind immer unterschiedlich, und die Aufgaben in der ersten Innovationsphase sind vielfältig. Darum ist jeder Kundenauftrag für uns einzigartig. Die Innovationsprojekte reichen von einem halbtägigen Ideenfindungsworkshop, um Inspiration für neue Produkt-Features zu gewinnen bis zur mehrmonatigen Unterstützung beim Aufbau eines neuen Innovationsprozesses.

Auch die Ziele unserer Kunden unterscheiden sich von Projekt zu Projekt. Das Ziel jeder Innovationsbemühung ist letztendlich, Wettbewerbsvorteile aufzubauen. Im Einzelnen kann das bedeuten, eine neues Geschäftsmodell zu entwickeln, die Kundenbindung zu stärken, den Umsatz zu erhöhen, die nächste Version eines bewährten Produktes zu erfinden und vieles mehr.

Auf dieser Seite beschreiben wir eine Auswahl der Projekte, die wie für unsere Kunden durchgeführt haben.
 

Seminare und Training

  • In unserem Seminar Ideenfindung zeigen wir die Methoden und Werkzeuge, die wir in unseren eigenen Workshops einsetzen. In einem Beispielprojekt haben wir Mitarbeiter eines Unternehmens aus der Werkzeugmaschinenbranche ausgebildet. In einem zweiten Beispiel haben Mitglieder einer IT-Abteilung eines Automobilherstellers das Seminar genutzt, um ihre Dienstleistung im Konzern besser vermarkten zu können.

Produktinnovation

  • In einem Produktideen-Workshop hat ein Automobilzulieferer Ideen für zukünftige Produkte entwickelt, um neue Umsätze zu generieren und seine Position gegenüber Premiumhersteller wie BMW und Mercedes zu verbessern.
  • In einem Open Innovation-Kundenworkshop haben ein Chemiekonzern und ein Kunde – ein Premium-Automobilhersteller – zusammen Material-Innovationen für das Automobil der Zukunft entwickelt.
  • Ein Innovationsprojekt für ein neues Produkt hat für ein Maschinenbauunternehmen eine neue Generation eines marktführenden Produktes mit neuen Kundenvorteilen ermöglicht. Dies war notwendig geworden, weil der Patentschutz für das Produkt in Kürze auslief.  
  • Bei einem Invention-on-Demand-Workshop entwickelt eine Entwicklungsabteilung in einem Tag technische Ideen, die die Basis für die nächste Produktgeneration bilden können. Diese Workshops werden vorwiegend von Konzernen aus der Investitionsgüterindustrie genutzt. 
  • Zwei kooperierende Technologieunternehmen haben mit einem Workshop zur Produktentwicklung Ideen für gemeinsame Forschungsprojekte produziert, die die Entwicklungszeit des nächsten Modells verkürzen sollten.

Dienstleistungsinnovation

  • Unser Service Blueprint Workshop hat einem Software-Unternehmen geholfen, seine Dienstleistung für einen wichtigen Kunden zu verbessern.
  • Im Servitization-Workshop entwickeln produzierende Unternehmen Ideen für Dienstleistungen, die ihr Produktportfolio ergänzen. Dabei soll unter anderem die Frage beantwortet werden, „Ist es möglich, unsere Produkte ganz oder teilweise durch Dienstleistungen zu ersetzen?“

Prozesse optimieren

  • Wir haben einem Workshop zur Produktivitätssteigerung einer Zentralabteilung eines DAX-Konzerns geholfen, ihre Produktivität zu erhöhen und dadurch ihre Leistungsfähigkeit gegenüber anderen Abteilungen und Landesvertretungen zu erhöhen.
  • Mit einer Reihe von Workshops zur Prozessverbesserung konnte ein Kunde bei seiner technischen Dienstleistung für verschiedene produzierende Unternehmen die Kosten senken und die Produktivität erhöhen.

Andere Aufgaben

  • Mit einem Strategie-Workshop hat ein Unternehmen aus der Gesundheitsbranche die Weichen für seine Zukunft gestellt. Den Anlass bildeten Neuerungen in der Gesetzgebung, Aktivitäten von Wettbewerbern und Änderungen in der Nachfrage.
  • Neue Geschäftsmodelle können Gelegenheiten zur Erweiterung des Angebotsportfolios und zur Erschließung neuer Marktsegmente aufdecken.
  • Für kleinere Aufgaben, die wenig Vor- oder Nachbereitung benötigen, eignet sich der Ideenfindungsworkshop, der oft nur einen halben Tag dauert. 
  • Mit einem Workshop für die Innovationsstrategie hat unser Auftraggeber wichtige Mitarbeiter über eine neue Innovationsstrategie informieren und zugleich mit ersten Ideen zur Verwirklichung beleben.
  • Ein Kunde wollte eine strukturiertes Vorgehen für Innovationsideen einführen. Wir haben für ihn einen Innovationsprozess entworfen und in seiner Projektmanagement-Software implementiert.

Ideen für Produktivitätssteigerung mit Analogien finden

ideen für produktivitätssteigerung

Ideenfindung für die Produktivätssteigerung

In einem Ideenworkshop werden Perspektivwechsel durchgeführt, um Ideen zu generieren. Bei einer Aufgabenstellung zum Thema Produktivitätssteigerung bietet sich die Analogietechnik als Perspektivwechsel an, weil es sich um eine Aufgabe handelt, die von anderen bereits gelöst worden ist. Man kann also von den Erfolgen anderer lernen.

Hier sind fünf Situationen bzw. Teams, die eine hohe Effizienz erreichen:

  1. Die Automobilproduktion
  2. Eine Formel 1‐Pit Stop Crew
  3. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei
  4. Eine Krankenhausnotaufnahme
  5. Eine Profi-Sportmannschaft

Alle Beispiele eignen sich als Analogien in einem Ideenworkshop. Das erste haben wir ausgearbeitet, um zu zeigen, wie reichhaltig eine gute Analogie sein kann.

Analogie Automobilproduktion

Eine Industrie, die sehr hohe Produktivität hat, ist die Automobilproduktion. Es lohnt sich, eine Führung durch eine Automobilfabrik zu machen, um zu lernen, wie hoch die Prozesse optimiert sind. Wir haben 20 Beispiele ausgearbeitet, die zur hohen Effizienz einer Automobilfabrik beitragen. Manche lassen sich direkt auf andere Situationen übertragen, für andere ist eine gewisse Transferleistung erforderlich.

  1. Es wird nicht mit der Arbeit an einem Auto begonnen, bevor fest steht, was für eines es werden soll.
  2. Die benötigten Teile kommen genau rechtzeitig am rechten Ort an.
  3. Die Lieferanten liefern die Teile zur richtigen Zeit und in der richtigen Reihenfolge.
  4. Jeder Werker hat eine genau definierte Aufgabe.
  5. Es gibt regelmäßige Überprüfungen des Arbeitsfortschrittes.
  6. Problemfahrzeuge werden aus dem Prozess genommen, damit sie die anderen nicht aufhalten.
  7. Probleme werden wöchentlich besprochen, um Vorbeugungsmaßnahmen für die Zukunft zu beschließen.
  8. Jeder Montageabschnitt hat einen Verantwortlichen.
  9. An jedem Arbeitsplatz gibt es arbeitserleichternde Werkzeuge.
  10. Arbeitsfortschritt und Produktivität werden für alle sichtbar visualisiert.
  11. Es gibt „Springer“, die eingreifen, wenn es einen Engpass gibt.
  12. Jeder einzelne Arbeitsauftrag ist genau definiert.
  13. Es gibt keine Schleifen.
  14. Der gesamte Ablauf ist genau definiert.
  15. Die Anlage wird regelmäßig gewartet.
  16. Um Rüstzeiten zu vermeiden, werden Rohkarossen vor der Lackiererei zu gleichfarbigen Pulks zusammengefasst.
  17. Die Fahrzeuge werden gekippt, damit die Werker leichter an die Unterseite rankommen.
  18. Vor dem Produktionsstart eines neuen Modells werden die Mitarbeiter gründlich geschult.
  19. Der Produktionsprozess wird ständig analysiert, um weitere Effizienzsteigerungen zu finden.
  20. Spezialaufträge laufen neben dem normalen Prozess, um diesen nicht zu stören.

 

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Kompaktwissen Ideenfindung

 

Checkliste: Engpässe in der Produktivität aufdecken

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Produktivitätsverluste finden

Der erste Schritt bei der Produktivitätssteigerung ist die Suche nach Symptomen für Produktivitätsverluste. Im Workshop setzen wir Checklisten mit typischen Symptomen und Ursachen ein, um den Teilnehmern auf die Sprünge zu helfen. Danach kann die Ideenfindung zur Beseitigung der aufgedeckten Ursachen erfolgen.

Hier sind 23 Beispielfragen aus unseren Checklisten, die verschiedene Blickwinkel auf Produktivitätsverluste enthalten.

Checkliste 1: Aufgaben und Prozesse

  1. Welche Aufgaben haben Sie, die nicht wirklich wichtig sind?
  2. Wo geht viel Zeit verloren?
  3. Was ist zu umständlich?
  4. Wann wird ein Projekt aufgehalten, weil eine Information fehlt?
  5. Wann führen Missverständnisse zu Problemen?
  6. Wann gibt es vermeidbare Doppelarbeit?
  7. Wo gibt es Reibungsverluste?
  8. Was wird zu oft oder in zu großem Umfang gemacht?
  9. Welche Aufgaben sind deswegen teuer, weil sie jedes Mal anders sind?
  10. Welche Aufgaben werden zu kompliziert gehandhabt?

Checkliste 2: Organisation und Struktur

  1. Gibt es klare Verantwortlichkeiten für alle an einem Prozess/Projekt beteiligten Personen?
  2. Von wem wünschen Sie mehr Unterstützung oder Eigeninitiative?
  3. Wann entstehen Wartezeiten, weil ein Verantwortlicher oder eine Entscheidung fehlt?
  4. Welche Meetings sind überflüssig oder könnten drastisch verkürzt werden?
  5. Wann hemmt eine übergeordnete Instanz oder eine Schwesterabteilung Ihre Produktivität?
  6. Wo gibt es einen überhöhten Abstimmungsaufwand?
  7. Welche Entscheidungen könnten delegiert werden?
  8. Welche Aufgaben werden von der falschen Person durchgeführt?
  9. Was gehört Ihrer Meinung nach abgeschafft oder deutlich reduziert?
  10. Was ist zu bürokratisch?

Checkliste 3: Perspektivwechsel

  1. Welche Aufgaben, die andere von Ihnen erhalten, sind in deren Augen Bürokratie?
  2. Stellen Sie sich vor, Sie würden ein Startup mit einem Konkurrenzangebot gründen. Was würden Sie anders machen, um schnell und flexibel zu sein?
  3. Wenn Sie bei der Produktivitätsfee einen Wunsch frei hätten, was würden Sie anpassen, einführen oder abschaffen?

Ideenworkshop: Produktivität steigern

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Prozessinnovationen können die Profitabilität erhöhen

Die Steigerung der Produktivität ist eine wichtige Aufgabe in jedem Unternehmen, weil sie einen unmittelbaren Einfluss auf die Profitabilität hat. Im Laufe der Zeit schleicht sich Bürokratie ein, und etablierte Regeln und Arbeitsweisen, die früher vielleicht sinnvoll waren, können irgendwann nicht mehr zeitgemäß sein. Aus diesem Grund kann sich ein Ideenworkshop lohnen, um die eigenen Arbeitsabläufe unter die Lupe zu nehmen um dann mit Prozessinnovationen Verbesserungen der Effizienz zu erzielen.

Projektbeispiel

Der Auftraggeber war eine Zentralabteilung eines DAX-Konzerns. Diese übte zusammen mit Kollegen in den Landesvertretungen weltweit eine Kernaufgabe im Geschäftsprozess aus. Weil die Anzahl und Komplexität der Arbeitsaufgaben in den letzten Jahren gewachsen war, suchte der Auftraggeber Maßnahmen, um die Produktivität in seinem Bereich zu steigern.

Zephram erhielt den Auftrag, einen Ideenworkshop zu planen und durchzuführen. Im Vorfeld wurden Telefoninterviews mit Mitarbeitern geführt, um Produktivitätsengpässe und andere Effizienzprobleme aus deren Sicht zu sammeln. Die Ergebnisse aus den Interviews flossen in den Workshop hinein.

Der Workshop wurde für zwei volle Tage konzipiert, und es haben 15 Experten aus der Zentralabteilung teilgenommen. Das Moderationsteam bestand aus einem Hauptmoderator und zwei Team-Moderatoren.

Der Ideenworkshop folgte einer Metapher aus der Medizin: Zunächst erfolgte eine Anamnese, wo Symptome für Produktivitätsengpässe erfasst wurden. Weil wir öfter Workshop mit diesem Thema haben, haben wir eine Frageliste ausgearbeitet, um Symptome aufzudecken. Danach kam eine Diagnose, um mögliche Ursachen für die Symptome aufzudecken. Schließlich kam der Therapievorschlag, bei dem Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen vorgeschlagen wurden.

Am ersten Vormittag wurden die Symptome erfasst. Dazu dienten Standardchecklisten, die verschiedene Erscheinungsformen von Produktivitätsverlusten abfragen. Am Nachmittag wurden dann für diese Symptome Diagnosen durchgeführt und mögliche Ursachen gesucht. Dabei halfen ebenfalls Standardchecklisten, die für die Teilnehmer als Anregung dienten. Der zweite Tag war komplett der Therapie gewidmet: Es wurden Ideen zur Beseitigung der Produktivitätsengpässe entwickelt und anschließend evaluiert und diskutiert. Dafür eignet sich die Analogietechnik sehr gut. Das Ergebnis waren 34 konkrete Vorschläge für Maßnahmen, die nach ihrem geschätzten Implementierungsaufwand und Potential zur Steigerung der Produktivität bewertet wurden.

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Übersicht der Projektbeispiele

Kompaktwissen Innovationsmanagement

Ideen clustern für bessere Ergebnisse

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Was heißt Ideen clustern?

Clustern ist die Gruppierung der Ideen nach inhaltlichen Gesichtspunkten. Es findet im Anschluss an die Ideengenerierung statt und hat zum Ziel, die Menge an Rohideen zu strukturieren und so die Voraussetzung für die darauf folgenden Arbeitsschritte zu bilden. Das Ideen Clustern hat mehrere Vorteile, und seine Bedeutung wird oft unterschätzt. Wir setzen es in beinahe jedem Workshop ein – vom kleinen Ideenworkshop bis zum großen Innovationsworkshop mit 40 oder mehr Teilnehmern.

Vorgehen

Voraussetzung für das Clustern ist die Möglichkeit, die Ideen auszustellen. Dafür werden Pinnwände mit ausreichend Stellfläche benötigt. In einem typischen Ideenfindungsworkshop braucht man etwa eine Pinnwandseite für je zwei Teilnehmer.

Die Cluster-Überschriften werden schon in der Vorbereitungswoche auf Papierstreifen gedruckt und bereits vor Beginn des Workshops auf die Pinnwände verteilt. (Bei kleinen, informellen Workshops können die Cluster auch live vom Moderator geschrieben werden.) Die Workshop-Teilnehmer nehmen ihre Rohideen und pinnen sie unter der entsprechenden Überschrift an. Dabei werden Ideen-Dopplungen gleich zusammengeheftet. Ideen, die zu keiner Überschrift gehören, kommen in das Cluster Sonstiges.

Ideen clustern geht sehr schnell: es werden selten mehr als zehn Minuten dafür benötigt.

Der Online-Workshop hat den Vorteil, dass der virtuelle Whiteboard unendlich groß ist und deswegen nie Platzprobleme entstehen.

Die Ziele des Clusterns

Ideen clustern bringt Struktur in die Ideenmenge. Dabei werden mehrere Ziele verfolgt:

  • Übersichtlichkeit. Durch die thematische und räumliche Gruppierung wird die Menge der generierten Ideen für die Teilnehmer übersichtlicher.
  • Redundante Ideen. Dopplungen unter den Rohideen werden leichter entdeckt und eliminiert.
  • Neue Themen. Oft werden durch das Clustern neue thematische Zusammenhänge oder Schwerpunkte erkennbar.
  • Kombinationen. Es wird leichter, Ideen zu finden, die sich gut kombinieren lassen. Oft entstehen die besten Ideen durch eine Kombination von zwei oder mehreren Rohideen.
  • Konzentration. Teilnehmer können sich leichter auf spezielle Themen konzentrieren, für die sie beispielsweise besondere Fachkenntnisse besitzen.

Beispiele für Cluster-Überschriften

In einem Workshop zur Entwicklung von Unternehmensstrategien könnten die folgenden Cluster sinnvoll sein:

  • (Ideen für) neue Produkte und Dienstleistungen
  • (Ideen für) Personal und Organisation
  • (Ideen zur) Reaktion auf Trends im Markt

Bei der Aufgabenstellung, Ideen zu entwickeln, die Produktion von Automobilen umweltfreundlicher zu machen, haben wir die folgenden Clusterüberschriften verwendet:

  • (Ideen zur) Reduktion von Abfall
  • (Ideen zur) Reduktion des Energieverbrauchs
  • (Ideen zum) Einsatz von Sekundärrohstoffen
  • (Ideen zur) Verringerung umweltschädlicher Nebenprodukte

Bei der Suche nach Ideen für die Verkehrstechnik haben wir die Ideen nach der Kundennutzenperspektive geclustert. (Die Kunden unseres Auftraggebers waren Verkehrsbetriebe):

  • (Ideen zur) Erhöhung der Betriebssicherheit
  • (Ideen zur) Reduktion von Kosten
  • (Ideen zur) Erhöhung der Fahrplanflexibilität

Ein paar Tipps:

  • Wir nehmen immer ein paar Blanko-Streifen mit, weil die Teilnehmer auch Vorschläge für Clusterüberschriften im Workshop einbringen können.
  • Wir empfehlen die richtigen Moderationspins mit dem langen Kopf; Die einfachen Rundkopfnadeln, die Hotels oft zur Verfügung stellen, sind schwierig, handzuhaben.
  • Wir setzen das Ideen clustern meistens als letzten Arbeitsschritt vor einer Pause, weil die Teilnehmer ohnehin schon stehen und weil manche von ihnen gerne die ausgestellten Ideen etwas länger durchlesen möchten.

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Workshop moderieren

Innovationsprojekt: Neues Produkt

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Fast jedes Produkt hat eine begrenzte Lebensdauer. Entwicklungen in der Technologie oder in den Kundenbedürfnissen oder die allmähliche Commoditisierung machen es erforderlich, selbst ein ein erfolgreiches Produkt zu verbessern oder durch ein neues Produkt zu ersetzen. Produktmanagement und Innovationsmanagement müssen zusammenarbeiten, damit die notwendigen Innovationen rechtzeitig verfügbar sind.

Projektbeispiel

Der Auftraggeber

Der Auftraggeber war ein mittelständiges Maschinenbauunternehmen der Investitionsgüterbranche. Das Unternehmen ist seit Jahren als Technologie- und Qualitätsführer erfolgreich. Der Patentschutz für ein Leitprodukt lief in zwei Jahren aus, und es war abzusehen, dass dann Billigkonkurrenten mit Kopien in den Markt treten würden.

Wegen der großen Bedeutung des Produktes hat das Unternehmen beschlossen, eine neues Produkt zu entwickeln, das die Führungsposition im Markt verteidigen sollte. Das neue Produkt sollte eine Weiterentwicklung des bisherigen Produktes sein mit neuen oder verbesserten Eigenschaften.

Das Projekt

Zur Entwicklung des neuen Produktes wurde ein Innovationsprojekt ins Leben gerufen, dessen Ideenphase etwa sechs Monate dauern sollte. Es wurde ein Kern-Team gebildet, bestehend aus Geschäftsführer, Marketing-Leiter, Produktmanager und ausgewählten Entwicklungsingenieuren. Wir erhielten den Auftrag, insgesamt sechs Workshops zu planen und durchzuführen, deren Ergebnisse entscheidungsreife technische Vorschläge für die Entwicklungsabteilung sein sollten.

Zunächst fanden drei halbtägige Suchfeldworkshops für Vertrieb, Entwickler und Kern-Team statt. Die Ergebnisse waren Kundenbedürfnisse und technische Vorgaben sowie Suchparameter für die Ideenfindung. Diese Information diente sowohl zur internen Klärung der Projektziele als auch als Input für das Drehbuch für die Ideengenerierung.

Der Ideenfindungsworkshop war mit eineinhalb Tagen angesetzt und fand im großen Kreis von etwa 30 Experten statt. Neben dem Kern-Team nahmen weitere Mitarbeiter aus Technik und Vertrieb sowie externe Experten teil. Das Ergebnis waren etwa 360 Rohideen, von denen zunächst etwa 100 in die engere Wahl genommen wurden. Diese wurden im Anschluss an den Workshop hinsichtlich ihrer prinzipiellen Eignung zur Erfüllung der Aufgabe vom Kern-Team geprüft.

In zwei halbtägigen Vertiefungsworkshops im Abstand von vier Wochen wurden die geprüften Ideen eingehend diskutiert und weiter auf zunächst sechs und schließlich drei gefiltert. Am Ende stand eine technische Spezifikation fest, die von der Geschäftsführung zur Entwicklung freigegeben wurde.

Das Ergebnis: ein neues Produkt

Nach etwa dreijähriger Entwicklungszeit, zu der auch aufwendige Sicherheitstests gehörten, hatte das neue Produkt Serienreife erreicht und konnte einen einzigartigen Kundennutzen vorweisen. Das neue Produkt wurde auf der Hannovermesse eingeführt, und wir wurden zur Premiere nach Hannover eingeladen.

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Übersicht der Projektbeispiele

Kompaktwissen Innovationsmanagement

Kompaktwissen Produktinnovation

Was ist ein Innovationsworkshop?

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Ideen für das Innovationsprojekt

Ein Innovationsworkshop ist eine moderierte Veranstaltung im Rahmen eines Innovationsprojektes. Das Ziel des Workshops kann beispielweise sein, eine Strategie festzulegen, Ideen zu generieren oder zu vertiefen oder Vorschläge zu bewerten und auszuwählen. Dabei kann es sich um verschiedene Innovationsthemen handeln wie zukünftige Produkte und Dienstleistungen, neue Geschäftsmodelle oder Maßnahmen zur Produktivitätserhöhung.

Der Innovationsworkshop wird von einem Moderator oder einem Moderationsteam geplant und geleitet. Dadurch können sich die anwesenden Experten sich voll auf ihre Aufgaben konzentrieren. Dazu gehören ein genau abgestimmtes Briefing mit dem Auftraggeber und ein sorgfältig vorbereitetes Drehbuch. Seit der COVID-19 Pandemie werden immer mehr Workshops in der Online-Variante durchgeführt.

Ein Projektbeispiel

Das Titelbild zeigt einen großen Innovationsworkshop mit etwa 50 Fachexperten aus zwei verschiedenen Unternehmen, die mit unserer Unterstützung Ideen für gemeinsame Innovationsprojekte entwickelt haben. An jedem Tisch sitzen zwei Designer oder Ingenieure eines Automobilherstellers und zwei Wissenschaftler oder Ingenieure eines Chemiekonzerns sowie ein Moderator von uns. Innovationsworkshops, an denen sowohl der Lieferant als auch ein Kunde teilnimmt sind bei uns eher die Ausnahme als die Regel, aber sie können aber zu besonders hochwertigen Ergebnissen führen.

Das Ergebnis dieses Workshops waren 16 Innovationsprojekte, die die zwei Unternehmen gemeinsam vorangetrieben und auf der Internationalen Automobilausstellung vorgestellt haben.

Ein Werkzeug für das Innovationsmanagement

Der Innovationsworkshop ist ein wichtiges Instrument für das Innovationsmanagement, denn der Innovations- oder Produktmanager kann damit alle wichtigen Meilensteine in seinem Innovationsprozess realisieren. Am Anfang steht ein Suchfeldworkshop zur Festlegung des Innovationsziels. Danach kommt ein Ideenworkshop, bei dem Ideen generiert werden. Darauf können mehrere Vertiefungsworkshops folgen, bei denen die potentialreichsten Ideen ausgebaut, bewertet und schließlich ausgewählt werden. Das Ergebnis sind entscheidungsreife Empfehlungen für die Präsentation vor der Geschäfts- oder Business Unit-Leitung.

Arten von Innovationsworkshop

Es gibt verschiedene Arten von Innovationsworkshop, den unterschiedlichen Bedürfnissen des Unternehmens entsprechen. Sie bewegen sich in der Teilnehmerzahl zwischen 4 und 60 Personen und dauern zwischen einem halben Tag und zwei Tagen.

Kundenworkshops

Der Kundenworkshop ist ein zentraler Baustein bei einer Open Innovation-Strategie. Hier lädt der Lieferant einen wichtigen Kunden ein, um gemeinsam Ideen für Innovationen zu entwickeln. Diese Workshops dienen nicht nur der Verwirklichung der Innovationsstrategie, sondern auch der Kundenbindung. Der Workshop in der Titelgrafik war ein solcher Kundenworkshop.

Ideenworkshops

In Ideenworkshops werden Innovationsideen generiert. Diese können für Erfindungen zum Patent, neue Geschäftsmodelle, Produkte, Dienstleistungen, Prozessinnovationen oder Unternehmensstrategien sein. Für kleinere Projekte reicht das Output aus einem Ideenworkshop schon, um eine Auswahl zu treffen, für komplexere Aufgaben werden Vertiefungsworkshops durchgeführt.

Vertiefungsworkshops

Im Vertiefungsworkshop werden die Ideen ausgebaut, bewertet und ausgewählt. Bei anspruchsvollen Innovationsaufgaben kann mehr als ein Workshop erforderlich sein, da viele Informationen zu recherchieren und zu bewerten sind und die Entscheidungen weitreichende Konsequenzen haben können.

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Kompaktwissen Innovationsmanagement