Kreativmethoden können in zwei Kategorien eingeteilt werden: intuitive Methoden und diskursive Methoden. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie Ideen inspirieren. Intuitive Methoden eignen sich für offene Fragestellungen, während die diskursiven Methoden in der Regel bei enger spezifizierten Problemen effektiver sind.
Intuitive Kreativitätstechniken
Intuitive Kreativmethoden basieren auf Assoziationen – das heißt, Worte oder Bild inspirieren spontane Ideen im Kopf. Diese Anregungen können entweder beliebig sein oder gezielt gewählt werden. Zufällige Inputs können das Denken von eingefahrenen Wegen befreien:
- Wie würde ein Papagei/der Papst/Darth Vader/die Farbe Blau/… unser Produkt verbessern?
Wohlüberlegte Inputs können dagegen gezielte Denkrichtungen anregen:
- Wie würde Apple/BMW/Amazon/die Sparkasse/… unser Produkt verbessern?
Beispiele für intuitive Techniken
Intuitive Methoden mit Perspektivwechsel sind:
- Die Analogietechnik
- Die Provokationstechnik
- Die Zufallstechnik / Reizwortanalyse
- Die Semantische Intuition
Wir setzen diese Methoden in unseren Workshops oft ein, wobei wir die Perspektivwechsel immer mit Bedacht auswählen. (Dadurch scheidet die Zufallstechnik aber aus.)
Zu den intuitiven Kreativmethoden, die keinen Perspektivwechsel bieten, gehören:
- Brainstorming
- Brainwriting Pool
- 6-3-5-Technik
Wir setzen diese Methoden in unseren Workshops nie ein, weil ihre Erfolgsquote zu gering ist.
Diskursive Kreativitätstechniken
Im Gegensatz zu den intuitiven Methoden gehen die diskursiven Kreativitätstechniken systematisch vor. Sie zerlegen die Ideenfindungsaufgabe in verschiedene Komponenten oder Aspekte, die Inspiration für neue Ideen liefern, die eine fachliche Basis haben.
Dieser Ansatz eignet sich gut für Probleme, die sich analysieren lassen. Das ist bei den Aufgaben, die unsere Kunden uns bringen, meistens der Fall:
- Dienstleistungen lassen sich mit der Service Blueprint in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen. Das bildet die Grundlage für den Workshop für Dienstleistungsideen.
- Produkte kann man aus der Perspektive ihrer einzelnen Komponenten oder Funktionen betrachten.
- Ein Geschäftsmodell kann man mit dem Business Model Canvas analysieren.
Diskursive Kreativmethoden liefern in der Regel weniger Ideen als intuitive Methoden, aber ihre Erfolgsquote – das heißt, der Anteil an guten Ideen, die sie produzieren – ist deutlich höher.
Beispiele für diskursive Techniken
Zu den diskursiven Kreativtechniken gehören unter anderem:
- Die Suchfeldmatrix
- Die Morphologische Matrix
- Die Osborn-Checkliste bzw. SCAMPER-Methode
Eine nützlichere Einteilung
Die Einteilung in intuitive und diskursive Kreativitätstechniken ist zu grob, um nützlich zu sein. Die Deutsche Gesellschaft für Kreativität hat eine Kategorisierung vorgestellt, die aus vier Kategorien besteht:
Mit Hilfe dieser Taxonomie kann man wesentlich effektiver die unterschiedlichen Wirkungsweisen von Kreativtechniken erklären und verstehen.
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Zuletzt aktualisiert am 19. September 2024 von Graham Horton